Ukraine

"Zwerg", "Satan" – Verbündete verspotten Wladimir Putin

Die inner-russische Macht Wladimir Putin scheint schier unbegrenzt zu sein: Doch hinter vorgehaltener Hand sehen ihn wohl nicht alle ganz unkritisch. 

20 Minuten
Wladimir Putin mit Chinas Präsident Xi Jinping. Der Kremlchef dürfte nicht größer als 1,70m sein – dafür wird er nun verspottet.
Wladimir Putin mit Chinas Präsident Xi Jinping. Der Kremlchef dürfte nicht größer als 1,70m sein – dafür wird er nun verspottet.
via REUTERS

Aktuell sorgt ein aufgezeichnetes Telefonat international für einiges an Aufregung. Laut einem Bericht des "Focus" sind darauf der Musikproduzent Prigoschin (nicht zu verwechseln und nicht verwandt mit dem gleichnamigen Chef der Wagner-Gruppe) und der aserbaidschanische Oligarch Akhmedov zu hören. Die 35-minütige Unterhaltung über den Krieg und die russische Führung bietet einigen Zündstoff. 

Besonders pikant: Die beiden gelten eigentlich als Anhänger des russischen Präsidenten. Im Telefonat kritisieren sie den Kremlchef jedoch. "Er ist der Satan", fällt laut "Focus" in dem Gespräch. Außerdem wird Putin als "Zwerg" mit einem "Napoleon-Komplex" verspottet. Ursprünglich stritt der Musikproduzent ab, dass es das Telefonat gegeben hätte. Dann ruderte er aber zurück, verwies auf sein "Privatleben" und sagte, er könne sich nicht erinnern.

Scheitern im Sicherheitsrat

Unterdessen scheiterte das russische Bestreben im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen, dem Sicherheitsrat, eine Untersuchung über die Explosionen an den Ostseepipelines "Nord Stream 1" und "2" einzurichten. Nur China und Brasilien stimmten mit Moskau – für eine Annahme der Resolution bräuchte es mindestens neun Ja-Stimmen, der Rest enthielt sich jedoch. 

Wäre es zu dem Beschluss gekommen, wäre UNO-Generalsekretär Antonio Guterres dazu aufgefordert gewesen, eine unabhängige internationale Untersuchung einzuleiten. So manches Mitglied des Rates enthielt sich, da es den Vorstoß vonseiten Russlands als politisches Manöver wahrnahm. 

Briten und Amis schuld?

Nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm waren Ende September 2022 als Folge von Explosionen vier Lecks an den Gaspipelines festgestellt worden. Man geht von Sabotage aus, ohne zu wissen, wer dafür verantwortlich sein könnte. 

Bisher haben Deutschland, Schweden und Dänemark Ermittlungen zur Causa aufgenommen. Deutsche Politiker warnen vor voreiligen Schlüssen und wollen die finalen Ergebnisse der Untersuchungen abwarten. Moskau machte jedoch die "Angelsachsen", also Briten und US-Amerikaner, für den Sabotageakt verantwortlich. 

    Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht.
    Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com
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