Ukraine

Wladimir Putin macht im TV überraschendes Geständnis

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer TV-Sendung überraschend eine strafbare Handlung im besetzten Mariupol eingestanden. 

Roman Palman
Mit dieser Fahrt durch Mariupol am 19. März 2023 machte sich Wladimir Putin strafbar.
Mit dieser Fahrt durch Mariupol am 19. März 2023 machte sich Wladimir Putin strafbar.
Kreml/Handout via REUTERS

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte sich Wladimir Putin Mitte März höchstpersönlich in den besetzten Gebiete des Nachbarlandes blicken lassen. Neben der schon 2014 annektierten Halbinsel Krim stattete der Kreml-Despot auch der in schweren Kämpfen weitläufig zerstörten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer einen "Arbeitsbesuch" ab.

Dabei lenkte er selbst einen Wagen durch ausgesuchte Straßenzüge, ließ sich und der russischen Welt vorführen, wie toll nicht der Wiederaufbau der zuvor selbst in Trümmer geschossenen Stadt voranginge.

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    Am 16. März wurde das Theater von Mariupol von russischen Bomben zerstört. Zwei Wochen später machte ein Maxar-Satellit dieses Foto.
    Am 16. März wurde das Theater von Mariupol von russischen Bomben zerstört. Zwei Wochen später machte ein Maxar-Satellit dieses Foto.
    Maxar Technologies via Reuters

    Seine Körperhaltung und Auftreten im veröffentlichten Videomaterial befeuert schnell Spekulationen, wonach der russische Präsident gar nicht selbst vor Ort wäre, sondern nur ein Double vorgeschickt hätte.

    Diesen Aussagen widerspricht Putin nun indirekt selbst bei einem TV-Auftritt im Propaganda-Kanal "Rossiya-1".

    Während eines Interviews mit dem ihm treu ergebenen Sender enthüllte der Staatschef, dass er sich bei seinem Besuch in Mariupol strafbar gemacht hatte. "Wir haben keine Regeln verletzt, mit nur einer Ausnahme – wir haben uns bei der Fahrt nicht angeschnallt", wird er von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert. Das, so rechtfertigt sich der Präsident, um im Anlassfall schnell das Auto verlassen zu können.

    Putin droht nur geringes Bußgeld

    Damit hat sich Putin nach den Regeln seines eigenen Landes – er hatte den Donbass nach den Scheinreferenden ja bereits offiziell Russland angeschlossen – strafbar gemacht. Wirkliche Sorgen um Folgen bräuchte er sich wohl nicht einmal machen, wenn er nicht Wladimir Wladimirowitsch hieße. 

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      Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht.
      Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht.
      HANDOUT / AFP / picturedesk.com

      Das Verletzen der Gurtpflicht ist in Russland eher ein Kavaliersdelikt, das laut "bussgeldkatalog.org" (Stand 2018) mit einer Strafe von nur rund 25 Euro geahndet wird. Das ist sogar geringer als für Handy am Steuer (35 Euro). Richtig teuer wird es aber bei Alkoholeinfluss. Ein Wodka zu viel gekippt, kostet gleich 750 Euro.

      Apropos drohende Strafen: Der Internationale Strafgerichtshof hat vor wenigen Tagen einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin erlassen. Dieser ist lebenslang gültig.

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        "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk