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US-Fernsehsender zeigen Obama-Rede nicht

Heute Redaktion
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Als US-Präsident Barack Obama in einer Fernsehansprache seine weitreichenden Pläne für eine Einwanderungsreform darlegte, bekamen die Zuschauer der drei großen US-Sender ABC, NBC und CBS davon nichts mit. Die Fernsehchefs räumten das Programm um 20.00 Uhr nicht frei. Bei ABC lief die Ärzteserie "Grey's Anatomy", bei CBS die Hit-Comedy "The Big Bang Theory" und bei NBC die Show "The Biggest Loser".

Als US-Präsident Barack Obama in einer Fernsehansprache seine weitreichenden Pläne für eine Einwanderungsreform darlegte, bekamen die Zuschauer der drei großen US-Sender ABC, NBC und CBS davon nichts mit. Die Fernsehchefs räumten das Programm um 20.00 Uhr nicht frei. Bei ABC lief die Ärzteserie "Grey's Anatomy", bei CBS die Hit-Comedy "The Big Bang Theory" und bei NBC die Show "The Biggest Loser".

Damit musste sich das Weiße Haus mit einer deutlich geringeren Reichweite zufrieden geben als bei früheren Fernsehansprachen von Obama. Präsidentensprecher Josh Earnest nannte die Entscheidung von ABC, NBC und CBS "enttäuschend".

Allerdings schalte bei den Sendern Univision und Telemundo ein "beträchtlicher Teil des wachsenden spanischsprachigen Publikums" ein. Auch das Zuschauerpotenzial auf den Nachrichtensendern CNN, MSNBC und Fox News sei "ordentlich". Die Rede wurde außerdem vom öffentlich-rechtlichen Kanal PBS übertragen.

Temporäres Bleiberecht

Obama will Millionen illegalen Einwanderern per Regierungsverordnung ein temporäres Bleiberecht in den USA gewähren. Einwanderer, die sich seit fünf Jahren im Land aufhalten, in den USA geborene Kinder haben, unbescholten sind und ihre Steuern zahlen, sollen bis zu drei Jahre vor Abschiebung geschützt sein.

"Es ist nicht realistisch, Millionen Menschen festzunehmen und zu deportieren", betonte Obama. Das US-Einwanderungssystem sei seit mehreren Jahren "kaputt". Weil sich der Kongress nicht auf eine Reform habe einigen können, müsse er nun mit einer Regierungsverordnung handeln. Dies sei gesetzmäßig, sagte Obama mit Blick auf die scharfe Kritik von Parlamentariern an seinem Alleingang. Es gehe darum, dass die illegalen Einwanderer "aus dem Schatten treten", erläuterte der US-Präsident. Keineswegs sei es ein erster ein erster Schritt zur Staatsbürgerschaft oder einer unbegrenzten Aufenthaltserlaubnis. "Alles, was wir sagen, ist: Wir deportieren euch nicht."

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