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US-Pfadfinder-Leiter zerstört uralten Felsen

Heute Redaktion
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Ein YouTube-Video, das den Leiter einer Pfadfindergruppe dabei zeigt, wie er eine Jahrmillionen alte Felsformation im US-Bundesstaat Utah zerstört, sorgt weltweit für große Verärgerung.

Eigentlich sollte ein Pfadfinder-Leiter mit gutem Beispiel vorangehen und seinen Schützlingen zeigen, dass die Natur geschätzt werden sollte. Doch Glenn Taylor machte im Goblin Valley State Park genau das Gegenteil. Er rüttelte so lange an einem uralten Felsen der dort charakteristischen Steinformationen, bis dieser abbrach und von seinem natürlichen Sockel stürzte.

Vor den Augen seines Sohnes

Taylors Vertreter Dave Hall filmte mit und rief dazu mit fröhlicher Stimme: "Wir haben Goblin Valley verändert!" Der ebenfalls zu sehende Sohn des Pfadfinderleiters jubelt mit den beiden unverantwortlichen Männern mit.

Die Zeitung "Salt Lake Tribune" lud das Beweisvideo auf YouTube hoch, über drei Millionen User haben es bereits gesehen. Wütende Anrufe und E-Mails - nicht nur von US-Amerikanern - gingen bei der Naturschutzbehörde in Utah ein. Pfadfinder-Sprecher Doron Smith ist schockiert und spricht von "isolierten Handlungen", die mit der Linie der Pfadfinder nichts zu tun haben. Die Parkverwaltung will Anzeige erstatten.

Pfadfinder-Leiter erhielten Todesdrohungen

Die beiden Pfadfinderleiter, die mittlerweile laut eigenen Angaben mehr als 100 Todesdrohungen erhalten haben, wollen den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. Sie sagten der Zeitung "Desert News", dass sie den Felsen abgebrochen hätten, weil sie glaubten, dass er eine Gefahr für Kinder darstellen würde. Das Gejohle auf dem Video lässt die Argumentation fragwürdig erscheinen.

Im Goblin Valley State Park gibt es eigentümlich geformte Steine, die an Pilze oder Kobolde ("Goblins") erinnern. Entstanden sind diese Naturwunder, die jedes Jahr Zehntausende Besucher anlocken, in Millionen von Jahren durch Wind, Wasser und Erosion.