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US-Vizepräsident Biden sagt "Sorry" zu Erdogan

Heute Redaktion
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US-Vizepräsident Joe Biden lehnte sich zu weit aus dem Fenster und behauptete, die Türkei würde Jihadisten unterstützen. Am Samstag musste er schnell zurückrudern und sich beim türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan entschuldigen. Laut Bidens Büro habe Obamas Nr. 2 mit Erdogan persönlich gesprochen und ihm seine Bemerkungen erläutert.

 
Zugleich habe er um Entschuldigung gebeten, sollte er "der Türkei oder anderen Verbündeten und Partnern in der Region" unterstellt haben, sie hätten das "Wachstum" der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) oder "anderer gewalttätiger Extremisten in Syrien absichtlich gefördert oder erleichtert". Biden hob demnach hervor, dass die Vereinigten Staaten "den Einsatz und die Opfer unserer Verbündeten und Partner aus aller Welt, einschließlich der Türkei, im Kampf gegen die IS-Geißel" wertschätzten.

Biden hatte am Donnerstag in einem Beitrag an der Harvard-Universität Verbündeten in der Türkei und in der arabischen Welt vorgeworfen, militante sunnitische Gruppen in Syrien - wie den IS oder die Al-Nusra-Front - unterstützt zu haben. Erdogan hatte darauf am Samstag ungehalten reagiert. "Niemand kann die Türkei beschuldigen, irgendeine terroristische Organisation in Syrien, einschließlich den IS, unterstützt zu haben", sagte er während einer Pressekonferenz in Istanbul. "Sollte Biden so etwas gesagt haben, wäre er für mich ein Mann der Vergangenheit", fügte der türkische Präsident hinzu.