"Politischer Selbstmord"

US-Wahlkampf: Trump-Supporter greifen Taylor Swift an

Republikaner schießen aktuell wegen einer Verschwörungstheorie gegen den Pop-Superstar. Damit dürften sie jedoch viele Wählerinnen verprellen.

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US-Wahlkampf: Trump-Supporter greifen Taylor Swift an
US-Sängerin Taylor Swift hat es 2023 zur Milliardärin geschafft.
IMAGO/Sipa USA

Superstar Taylor Swift ist selbst für die US-Präsidentschaftswahl eine Nummer zu groß. Das behauptet zumindest Brian Donovan, der Soziologie-Professor forscht an der University of Kansas über das Phänomen Taylor Swift. Donovan rät den Republikanern davon ab, sich mit der 34-Jährigen und ihren Fans anzulegen. "Das ist politischer Selbstmord!", sagt der Professor gegenüber "Politico".

Bei Fox News oder Newsmax machte die Verschwörungstheorie die Runde, dass Taylor Swift eine von der Regierung geförderten Agentin des FBI sei, die die US-Wahlen zu Gunsten der Demokraten beeinflussen soll. Seither versuchen rechte Politiker, die Sängerin als radikale Feministin darzustellen und erklärten ihr den Krieg.

Das dürfte sich bei der Präsidentschaftswahl rächen, laut Donovan. Denn die Swifties gehören zurzeit zur aktivsten Fangemeinde der USA – auch viele konservative und unentschlossene Wählerinnen und Wähler verehren Swift. 55 Prozent der US-Fans sehen sich als Demokraten, der Rest teilt sich gleichmäßig auf Republikaner und Unentschlossene auf, wie das Umfrageinstitut "Morning Consult" kürzlich herausfand.

Insbesondere weiße Vorstädterinnen – eine Wählerinnengruppe, die Trump zunehmend entgleitet – stören sich an der Kritik von rechts an Taylor Swift. Dabei war der Pop-Superstar einst bekannt dafür, unpolitisch zu sein, was ihr zu Beginn ihrer Karriere als Country-Sängerin Kritik von links einbrockte.

Taylor Swift und andere Promis sollen sich aus Politik raushalten

Grund für die aktuelle Aufregung ist, dass Swift im September dafür warb, sich als Wählerinnen und Wähler registrieren zu lassen. Während in der Schweiz alle Volljährigen mit dem roten Pass automatisch Wahlunterlagen zugeschickt bekommen, müssen sich die Menschen in den USA in ihren Gemeinden darum bemühen, mitbestimmen zu dürfen.

Schätzungen gehen davon aus, dass sich ein Viertel aller Wahlberechtigten in den USA nicht eintragen lässt. Swifts Aufruf folgten jedoch 30.000 tendenziell junge Menschen und ließen sich erstmals registrieren.

"Das wird ein Tsunami sein, der sehr schwer zu bremsen sein wird", sagte der konservative Aktivist Charlie Kirk daraufhin laut "The Hill" zu einer Gruppe Trump-Supporter. Seitdem forderte etwa Fox-News-Moderatorin Jeannine Pirro Taylor Swift und andere Promis dazu auf, sich aus der Politik herauszuhalten. Mehrere Kollegen Pirros doppelten nach.

Trump nutzt Lil Wayne, Lil Pump oder Kid Rock für Wahlkampf

Taylor Swift hatte Joe Biden bereits beim letzten Wahlkampf unterstützt und das unter anderem auf Instagram bekannt gemacht. Dass Stars politisch Farbe bekennen, ist in den USA weiter verbreitet. 2020 unterstützten Biden neben Swift auch Beyoncé (42), Dwayne "The Rock" Johnson (51) oder Billie Eilish (22).

Trump wiederum zählte etwa auf die Hilfe der Musiker Kid Rock (53), Lil Wayne (41) oder Lil Pump (23). Letzteren holte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung zu sich auf die Bühne, nannte ihn aber versehentlich "Little Pimp".

Sänger Kid Rock schoss bereits vor vier Jahren gegen Taylor Swift und nannte sie eine Opportunistin. Auf X (vormals Twitter) machen sich unterdessen einige lustig darüber, dass Konservative versuchen, Kid Rock auf dieselbe Stufe wie Taylor Swift zu heben.

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