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USA machen Jagd auf den "neuen Snowden"

Heute Redaktion
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Während die Welt noch über die am Freitag veröffentlichen Geheimdokumente rund um den Drohneneinsatz des amerikanischen Militärs staunt, machen US-Geheimdienste bereits Jagd auf den unbekannten Whistleblower. Aus Angst, so wie Edward Snowden verfolgt zu werden, will der- oder diejenige anonym bleiben.

Die von Snowden-Vertrautem Glenn Greenwald mitgegründete Plattform "The Intercept" hat die " werden dabei getötet.

Die Dokumente wurden der Plattform von einer einzigen Quelle zugespielt, die mit den Dokumente auch unverständlich klargestellt hat, warum diese vertraulichen Daten weitergeben wurden: "Diese ungeheuerliche Beobachtungsexplosion - Menschen zu überwachen, sie auf Listen zu sortieren und zu stapeln, ihnen Nummern zuzuweisen, ihnen ‚Baseball-Karten‘ zuzuweisen, ihnen auf einem weltweiten Schlachtfeld Todesurteile ohne Ankündigung zuzuweisen - es war von Anfang an falsch.“

Hinweise schon vor einem Jahr

Im Visier der Geheimdienste soll die Person angeblich schon länger sein. In "Citizenfour", einem Film über Edward Snowden, spricht Glenn Greenwald in der letzten Szene mit Snowden über einen neuen Whistleblower in Sachen Drohnenkrieg und zeichnet ihm eine Befehlskette auf, die Ähnlichkeiten mit den freitäglichen Enthüllungen hat.

Geheimdienstmitarbeiter? Vertragsangestellter?

Die Nachrichtenplattform "Yahoo" will außerdem wissen, dass es sich bei dem Whistleblower um einen Angestellten einer Vertragsfirma von US-Bundesbehörden handelt. Der Angestellte soll die Dokumente einem "Edward Snowden nahestehenden Journalisten" gegeben haben. Ob das Glenn Greenwald ist oder Jeremy Scahill, ein weiterer "Intercept"-Journalist, ist unklar. Letzerer spricht lediglich von einer Quelle "innerhalb der Geheimdienste".

Auf jeden Fall will der Informant anonym bleiben. Wie man bei Edward Snowden und Chelsea Manning gesehen hat, gehen die USA äußerst hart mit Whistleblowern um. Von der US-Regierung gibt es bisher kein Kommentar zu den Enthüllungen, im Internet aber große Aufregung und Lob. Auch von Edward Snowden persönlich:

 

When we look back on today, we will find the most important national security story of the year.
— Edward Snowden (@Snowden)

"Wenn wir uns an diesen Tag erinnern, werden wir sehen, dass das die wichtigste die nationale Sicherheit betreffende Story des Jahres ist.", schreibt der NSA-Enthüller auf Twitter. Er lebt nach wie vor in Russland im Exil.