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USA schießen Spionageballon ab – Video zeigt Explosion

Die USA haben den mutmaßlichen chinesischen Spionageballons abgeschossen. TV-Bilder zeigen den Moment der Explosion.

US-Präsident Joe Biden hat sich am Samstag zu den Spionagevorwürfen um den chinesischen Beobachtungsballon über den USA geäußert. "Wir kümmern uns darum", sagte er.
US-Präsident Joe Biden hat sich am Samstag zu den Spionagevorwürfen um den chinesischen Beobachtungsballon über den USA geäußert. "Wir kümmern uns darum", sagte er.
Chase Doak via REUTERS

Die USA haben vor der Küste der Staaten North und South Carolina einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen. Eine Operation zur Bergung der Trümmerteile lief an. Fernsehbilder zeigten am Samstag eine kleine Explosion, anschließend fiel der Ballon in Richtung Wasser.

Zuvor hatte die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA vorübergehend den Luftraum über der Küste der beiden Carolinas gesperrt. Die Küstenwache wies Schiffe an, die Gegend umgehend zu verlassen. Als Grund wurden US-Militäroperationen genannt, "die eine bedeutende Gefahr darstellen".

Die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA hatte zuvor den Luftraum über der Küste der Staaten North und South Carolina vorübergehend gesperrt. Betroffen sind auch die Flughäfen von Charleston, Myrtle Beach und Wilmington. Die Sperre galt bis mindestens 14.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr MEZ).

Ballon flog in Richtung Atlantikküste

Der Ballon war über Montana gesichtet worden, wo sich auf dem Luftwaffenstützpunkt Malmstrom Air Force Base US-amerikanische Atomraketensilos befinden. Biden lehnte einen Abschuss des Ballons über Land auf Anraten des Verteidigungsministeriums ab. Dort wurde befürchtet, die Trümmer könnten Menschen am Boden verletzen. Als Reaktion auf eine Reporterfrage sagte Biden am Samstag knapp: "Wir werden uns darum kümmern." 

Der Ballon flog unterdessen in einer Höhe von 18.300 Metern Richtung Südosten über die US-Staaten Kansas und Missouri hinweg. Am Samstagmorgen wurde er auf dem Weg Richtung Atlantikküste über North Carolina gesichtet.

Der mutmaßliche chinesische Spionageballon über US-Territorium belastete die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter. Nach der Entdeckung des Ballons sagten die Vereinigten Staaten eine Reise von US-Außenminister Antony Blinken ab. Blinken sollte am Sonntag Gespräche in Peking führen, mit dem Ziel, die Spannungen zwischen den USA und China zu reduzieren.

Peking spielte die Bedeutung der Absage des geplanten Besuchs von Blinken herunter. Die USA und China hätten nie einen Besuch vereinbart, teilte das Außenministerium am Peking am Samstag mit. Stattdessen hätten die USA die Reise einseitig angekündigt, was China respektiert habe.

Flugobjekt zur Wetterforschung, sagt China

Das chinesische Außenministerium beteuerte am Samstag erneut, der Ballon sei nicht zu steuern. Es forderte die USA auf, das Land nicht aufgrund des Ballons zu verleumden. China halte sich strikt an das Völkerrecht und akzeptiere keine unbegründeten Spekulationen, sagte ein Sprecher. "Angesichts unerwarteter Situationen müssen beide Parteien Ruhe bewahren, rechtzeitig kommunizieren, Fehleinschätzungen vermeiden und Differenzen bewältigen", hieß es in der Mitteilung.

China gab an, es handele sich lediglich um ein Flugobjekt zur Wetterforschung, das vom Kurs abgekommen sei. Das Pentagon wies dies entschieden zurück, ebenso wie die Behauptung, der Ballon diene nicht der Überwachung und habe nur begrenzte Navigationsfähigkeiten.

Internet-Nutzer machen Witze über den Ballon

Unzensierte Reaktionen im Internet spiegelten die offizielle Haltung der chinesischen Regierung wider, wonach die USA die Situation übertreiben. Viele Nutzer machten Witze über den Ballon. Einige erklärten, der Ballon könne nicht kontrolliert werden, weil die USA Beschränkungen für den Verkauf von technologischen Komponenten an China verhängt hätten. Andere machten sich über die US-Verteidigung lustig, die sich nicht einmal gegen einen Ballon verteidigen könne. Am Samstagabend war eine Suche im sozialen Netzwerk Weibo nach dem dort zu dem Thema genutzten Hashtag «wandernder Ballon» allerdings nicht mehr möglich.

Das Pentagon bestätigte zudem Berichte über einen zweiten Ballon über Südamerika. "Wir schätzen das jetzt so ein, dass es ein weiterer chinesischer Beobachtungsballon ist", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder später. Das chinesische Außenministerium reagierte nicht auf Fragen zu einem möglichen zweiten Ballon.

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