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USA wollten 91 Atombomben auf Berlin abwerfen

Heute Redaktion
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Erstmals hat das US-Nationalarchiv ein brisantes Militärdokument aus den Fünfzigerjahren, mitten im Kalten Krieg, veröffentlicht. Schockierend: Wäre es zum Krieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion gekommen, sollten 91 Atombomben Ost-Berlin dem Erdboden gleichmachen. Verheerende Folgen wären für ganz Europa zu erwarten gewesen.

Erstmals hat das US-Nationalarchiv aus den Fünfzigerjahren, mitten im Kalten Krieg, veröffentlicht. Schockierend: Wäre es zum Krieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion gekommen, sollten 91 Atombomben Ost-Berlin dem Erdboden gleichmachen. Verheerende Folgen wären für ganz Europa zu erwarten gewesen.

Von einer "systematischen Zerstörung" Ost-Berlins ist im Dokument die Rede und davon, dass primäres Ziel die Bevölkerung sei, berichtet "Der Spiegel". Das Dokument stammt aus dem Jahr 1956, die US-Atombomber hätten 1959 starten sollen. Weitere Atombomben waren für die gesamte Sowjetunion und China vorgesehen - alleine 179 Atombombenabwurf-Ziele sind für Moskau gelistet.

"Designierte Ground Zeroes", "vorgesehene Bodennullpunkte", nannten die USA die Ziele, die neben den Bürgern auch Bahnhöfe, Flughäfen und Elektrizitätswerke waren. Seit der Zeit des Kalten Krieges galten die Dokumente als "Top Secret", Forscher stellten bereits 2006 Anträge auf Einsicht, freigegeben wurden sie aber erst jetzt.

Laut Bericht ist der Atombombenplan nicht abwegig - während die Atombombe von Hiroshima eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen hatte, verfügte die USA zum geplanten Abwurfzeitpunkt im Jahr 1959 über ein Atomwaffenarsenal mit 20.000 Megatonnen Sprengkraft. Was die geplanten Abwürfe für das Leben in Europa bedeutet hätten, will man sich dabei gar nicht ausmalen.

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