Politik

Ministerin im Babyglück wird im Web beflegelt

Heute Redaktion
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Elisabeth Köstinger mit Partner Thomas Kassl.
Elisabeth Köstinger mit Partner Thomas Kassl.
Bild: Karl Schöndorfer

"Schönes Gehalt, kein Erfolg und schwups, schwanger": Auf Facebook & Co wird Elisabeth Köstinger (39), die ihr erstes Kind erwartet, beleidigt.

Innerhalb der ersten Stunden nach Bekanntgabe ihrer Schwangerschaft wurden fast ausschließlich Glückwünsche und nette Worte an Elisabeth "Elli" Köstinger (VP), die mit ihrem Freund Thomas Kassl im Juli ihr erstes Baby erwartet, gerichtet. Wenig später mischten sich dann böse Töne dazu.

In den Sozialen Netzwerken schimpfen User über den "berechnenden Zeitpunkt" der Ankündigung der Schwangerschaft. So wolle die Regierung damit geschickt von der Causa Landbauer ablenken. "FPÖ verwickelt sich in Nazilied-Skandal. Köstinger gibt Schwangerschaft bekannt. Wanzen bei Strache. Zeitpunkt ist Zufall", schreibt ein Twitter-User.

Auch auf Facebook finden sich zahlreiche üble Kommentare. "Alles geplant natürlich. Schönes Gehalt, kein Erfolg und schwups, schwanger", "Kaum im Job, schon schwanger" oder "wenigstens gibt's jetzt viel Kindergeld" ist dort neben Sprüchen wie "Und wer übernimmt jetzt den Ministerposten? Warum hat man nicht gleich einen anderen genommen? Die haben es sich schön gerichtet" und "Arbeit und Familie vereinbaren. Die hat keine Ahnung von Arbeit. Schnell ein Ministeramt angenommen obwohl schon schwanger. Bravo, sehr berechnend" zu lesen.

Ein anderer User unterstellt Köstinger, dass es sich die langjährige Vertraute von Bundeskanzler Kurz ohnehin "richten wird": "Ich kritisiere Köstinger, weil sie so tut, als könne sie nachvollziehen, wie es anderen mit der Vereinbarkeit geht. Kann sie nicht. Sie hat genug Geld, um sich's zu richten."

Ebenso kritisch, aber ironischer betrachtet dieser User die frohe Botschaft: "Laut ÖVP Logik muss Köstinger jetzt leider Heim und Herd betreuen."

Abgesehen von all den bösen Worten zur an sich fröhlichen Nachricht, springen mittlerweile auch viele der baldigen Mama bei und geben der Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Rückendeckung. Solch eine Behandlung habe keine schwangere Frau verdient, egal welcher politischer Besinnung.

Die 39-jährige Bundesministerin will nach der Geburt acht Wochen zuhause bleiben, danach geht der Papa des Kindes in Karenz. "Wir werden uns partnerschaftlich um unser Kind kümmern und ich weiß, dass ich meine Sorge um Vereinbarkeit mit sehr vielen Frauen teile", schrieb die Kärntnerin am Donnerstag auf Facebook.

(red)