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Vergewaltigungs-Game von Steam entfernt

Heute Redaktion
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Seit Tagen gibt es wegen des geschmacklosen Vergewaltigungs-Games "Rape Day" einen Shitstorm gegen die Spiele-Plattform Steam. Nun zieht Betreiber Valve die Bremse.

Nach tagelangen empörten Protesten reagierte die Online-Plattform Steam am Mittwochabend und nahm das umstrittene Vergewaltigungs-Game "Rape Day" aus ihrem Sortiment. Inhalt des Spieles, dessen Erscheinen für April geplant war, ist es, während einer "Zombie-Apokalypse" Frauen zu vergewaltigen und zu ermorden.

Wie Steam-Betreiber Valve in einem Blogposting am Mittwochabend erläuterte, sei die Entscheidung darüber, welches Game angeboten wird und welches nicht, in der Regel "reaktiv". "Wir müssen einfach warten und schauen, was bei uns eingelangt", heißt es.

"Unbekannte Risiken und Kosten"

Dabei sei man bei Valve stets darauf bedacht, Risiken für Steam, die Entwickler und die Kunden abzuschätzen und dementsprechend zu entscheiden. Nach umfangreichen Erhebungen sei man der Ansicht, dass das umstrittene Spiel "unbekannte Risiken und Kosten" berge, weshalb es nicht auf Steam erhältlich sein werde, so die sehr vage Begründung. Letztlich dürfte für Valve die Angst vor Imageschäden und damit verbundenen Umsatzeinbrüchen überwogen haben.

User beklagen Willkür bzw. Feigheit

Viele User werfen Steam nun vor, sich von "Online-Mobs" zu willkürlichen "Geschmacksentscheidungen" drängen zu lassen. Nutzer mit gegenteiliger Meinung werfen Valve wiederum vor, nicht klar genug zu erklären, welche Inhalte nicht geduldet werden, um sich das Geschäft mit anderen, oft grenzwertigen Spielen nicht entgehen zu lassen.

Der Entwickler des Spiels will das Vergewaltigungs-Game weiterhin auf seiner Website veröffentlichen, sobald es fertig sei, kündigte er an. Er hatte betont, bei "Rape Day" handle es sich um "schwarzen Humor". Zudem sehe er nicht ein, wieso Mord und Totschlag in Games zu sehen seien, sexuelle Gewalt aber tabu sein solle.

(hos)

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