Politik

Van der Bellen angriffslustig, Hofer wurde persönlich

Heute Redaktion
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Beim TV-Duell zwischen den Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen am Sonntagabend auf Puls4 war der Tonfall deutlich schärfer als bisher. Vor allem Van der Bellen schien im verbalen Schlagabtausch deutlich agriffslustiger als bei bisherigen TV-Duellen. Hofer wehrte sich rhetorisch mit einigen persönlichen Angriffen. Das Duell im "Heute"-Check!

Beim TV-Duell zwischen den Hofburg-Kandidaten !

Der Wahlkampf um die letzten Stimmen vor der Stichwahl am 22. Mai ist in die heiße Phase eingetreten. Das merkte man im Puls4-Duell der Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen bei Moderatorin Corinna Milborn deutlich.

Besonders Van der Bellen zeigte sich kampfeslustiger und angriffiger als bisher und versuchte seinen Kontrahenten auf klare Antworten festzunageln - etwa in Bezug auf den 8. Mai als Feiertag der Befreiung vom Nationalsozialismus sowie seine Wahlkampf-Ankündigung, die Regierung aufzulösen.
Hofer beklagte "Nazikeule"

Hofer wich großteils aus und blieb klare Statements schuldig. Auf Äußerungen seiner Burschenschaft angesprochen, bedauerte Hofer die "Nazikeule" und betonte, dass auch der Vater des Zionismus Theodor Herzl und der Sozialdemokrat Viktor Adler Burschenschafter waren. Van der Bellens Konter: "Ja, das war bevor 1920 alle Burschenschaften den sogenannten Arier-Paragraphen einführten."

Im Gegenzug versuchte Hofer mehrmals, persönliche Spitzen gegen Van der Bellen zu fahren. So bezeichnete er ihn als "vergesslich", unterstellte ihm "zuviel Kaffee" getrunken zu haben und legte gleich mehrmals Wert darauf, Van der Bellen als Freimaurer zu bezeichnen.
Van der Bellen feierte ÖFB-Team

Deutliche Zustimmung im Studiopublikum bekam Van der Bellen für sein klares Statement zu Integration und Weltoffenheit. Als Beweis für gelungene Integration holte er ein Poster des ÖFB-Teams hervor und beklagte, dass die Hälfte der Fußballer, die Österreich zur EM nach Frankreich gebracht haben, nicht im Lande sein dürften, "wenn die FPÖ in den vergangenen 30 Jahren ihre Politik hätte durchziehen können".

Mehr als 200 Studiogäste hörten auch diese Sager:


 Van der Bellen über die FPÖ: "Eine Mehrheit der Österreicher will keine blaue Republik."
Hofer über Anfeindungen: "Nazikeule bitte stecken lassen."
Hofer zum Unterstützungskomitee von Van der Bellen: "Sie haben die Hautevolee, ich die Menschen."
Van der Bellen zu einem FP-Kanzler: "Die FPÖ hat 2018 die Absolute? Die Donau kein Wasser?
Und über die Siegeschancen Hofers: "Sie werden eh nicht Präsident."
Van der Bellen über Hofers Verständnis von Volksabstimmungen: "Sie würden das bei jeder für die FPÖ passenden Gelegenheit tun."
Hofer will bei Abtreibungen eine verpflichtende Bedenkzeit: "Es geht um die Frau, aber es geht auch um das Kind."
Van der Bellen spricht auch mit den Blauen: "Ich habe Strache oft im Raucherkammerl im Parlament getroffen."
Hofer über Zuwanderung: "Sie ist wie das Gewürz in einer Speise. Aber wir haben das Maß überschritten."

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