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Selfie mit Identitären-Chef "kann passieren"

Heute Redaktion
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Van der Bellen verteidigt das Foto mit Identiären-Chef Martin Sellner.
Van der Bellen verteidigt das Foto mit Identiären-Chef Martin Sellner.
Bild: ORF, picturedesk.com, Montage

Bundespräsident Van der Bellen hat sich nach Bekanntwerden einer Spende des Neuseeland-Attentäters an die Identitären geäußert – und sein Selfie mit dessen Chef verteidigt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in der ZiB 2 am Donnerstagabend empfohlen, jeden Kontakt zu Identitären zu meiden. Ihm selbst ist das nicht ganz gelungen, wie ihm zumindest seitens des FPÖ-Abgeordneten Walter Rosenkranz am Donnerstag im Nationalrat vorgeworfen wurde.

Der FPÖ-Abgeordnete will mit einem Selfie "Verbindungen" zwischen Van der Bellen und dem strittigen Verein "aufgedeckt" haben. Das Foto zeigt den Bundespräsidenten gemeinsam mit dem Identitären-Chef Martin Sellner. Auf Twitter wurde danach heftig diskutiert.

Kann passieren

Van der Bellen stellte am Abend im ORF dazu klar, dass er diesbezüglich Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) Recht geben müsse. So etwas könne schon mal passieren: "Tausende Leute fragen dich um ein Selfie, da fragt man nicht, wer sie sind."

Wie mittlerweile bestätigt wurde, hielt sich der mutmaßliche Attentäter von Christchurch, ein 28-jähriger Australier, vor dem Anschlag in Österreich auf. Darüber hinaus soll er den Identitären eine Spende von 1.500 Euro überwiesen haben.

Bundespräsident Van der Bellen im ZiB2-Gespräch (etwa ab Minute 7 spricht er über die Identitären):

"Auflösung dreimal überlegen"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bekundete daraufhin, dass es "keine Toleranz für gefährliche Ideologien, ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen", gebe. Man wolle deren Auflösung prüfen. Dieses Vorhaben beurteilte Van der Bellen kritisch: "Das würde ich mir dreimal überlegen. Die Auflösung eines Vereins ist eine juristisch sehr heikle Angelegenheit."

Seiner Ansicht nach sei es relevanter, herauszufinden, aus welchen Gründen der Christchurch-Killer überhaupt an die österreichischen Identitären gespendet hat. Diesbezüglich seien viele Fragen offen: "Bestehen hier Parallelen in den politischen Aussagen? Teilt eine Gruppierung die Meinung dieses Massenmörders über den sogenannten großen Austausch? Das gehört erledigt – nicht nur im Interesse der Betroffenen, sondern im Interesse Österreichs."

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