Politik

Van der Bellen: "Wir leben immer noch aus Kisten"

In einem Interview mit dem Linzer Waldorfschüler Sebastian Maurer (14) plauderte Bundespräsident Alexander Van der Bellen aus dem Nähkästchen.

Heute Redaktion
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Sebastian Maurer (14) geht in die Freie Waldorfschule Linz. In seiner Abschlussarbeit schreibt er über die Bundespräsidenten seit 1945. Der Schüler verfasste daraufhin einen persönlichen Brief an Alexander Van der Bellen, worin er um ein Interview bat. "Es würde nicht lange dauern, 15 Minuten würden genügen", schreibt Sebastian darin. Und: "Es wäre für mich eine riesen Freude würden Sie mir diese Zeit ihres Lebens schenken."

Sichtlich gerührt kam der Bundespräsident seiner Bitte nach. "Solche Wünsche werden gerne erfüllt", antwortete Van der Bellen und veröffentlichte ein Bild des Schreibens auf Facebook.

Am Wochenende wurde der Schüler vom Präsidenten persönlich in der Wiener Hofburg empfangen: Er erzählte über die Räumlichkeiten und Gemälde – und plauderte aus dem Nähkästchen. So habe er seine Chancen auf den Wahlsieg nur mit 30 Prozent eingeschätzt.

"Man lernt viele neue Leute kennen"

Besonders gerne reist das Staatsoberhaupt: "Das ist manchmal anstrengend, aber man lernt viele neue Orte und Leute kennen." Stress im Job? "Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch fertig gelesen habe." Mit seiner Frau sei er zu Jahresende umgezogen: "Wir leben immer noch aus Kisten."

Und wie will er als Bundespräsident in Erinnerung bleiben? "Als jemand, der seine Grenzen kannte, aber nicht zu feig war, seine Stimme zu erheben." Sebastian versprach, die fertige Arbeit zu schicken.

(jm/red)