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Vandalen zerstören ständig Gedenkstätte für tote Mutter

Pia Kräuchi (56) ist erschüttert: Unbekannte haben die Gedenkstätte für ihre verstorbene Mutter zerstört. Das ist nicht zum ersten Mal passiert.

An einem kleinen Teich errichtete Pia Kräuchi zusammen mit ihrem Bruder eine Gedenkstätte für ihre Ende März verstorbene Mutter.
An einem kleinen Teich errichtete Pia Kräuchi zusammen mit ihrem Bruder eine Gedenkstätte für ihre Ende März verstorbene Mutter.
Privat/20M

An einem kleinen Teich in der Schweiz errichtete Pia Kräuchi zusammen mit ihrem Bruder eine Gedenkstätte für ihre Ende März verstorbene Mutter. "Der Weiher war ihr Lieblingsplatz. Sie ging immer dort laufen oder setzte sich auf die Bank. Eine kleine Gedenkstätte an diesem Platz erschien uns richtig und wichtig", sagt Kräuchi. Vor Spaziergängern etwas versteckt, zierten ein mit Regenbogen und Katze bemalter Stein und eine kleine Laterne den Platz. Am Sonntag vor Christi Himmelfahrt wurde ein Abschiedsfest im sehr kleinen Rahmen organisiert und die Gedenkstätte ins Leben gerufen.

Dann der Schock: "Als wir am Donnerstag dorthin gingen, war alles weg", sagt Kräuchi. Ihr Bruder habe dann den Stein und die Laterne im Teich erblickt. "Jemand hat sie einfach ins Wasser geworfen. Den Stein nahm ich mit zu mir nach Hause, um ihn neu zu bemalen. Die Laterne haben wir wieder aufgestellt."

Botschaft des mutmaßlichen Täters

Am darauffolgenden Freitag brachte Kräuchi Merkblätter bei der Stelle an. Vergebens: Einen Tag später bot sich ihr dasselbe trostlose Bild. Die Merkblätter waren weggerissen worden und lagen zusammengeknüllt im Abfall. Von der Laterne keine Spur und die Trauerkerze schwamm im Wasser. "Wir waren geschockt, wie jemand so etwas zum wiederholten Mal tun kann. Es ist einfach nur traurig", sagt die 56-Jährige.

"Wir dachten, es seien vielleicht Jugendliche unter Alkoholeinfluss gewesen, aber es kam mehrmals vor. Die Gedenkstätte wurde mutwillig zerstört", sagt die 56-jährige Bernerin. Darauf schließen lässt auch eine Notiz, die der mutmaßliche Täter auf einem der Merkblätter hinterließ. "Das ist kein Friedhof hier. Shit happens!!!", so die Botschaft. "Richtig, es ist kein Friedhof", räumt Kräuchi ein. "Es ist lediglich ein Platz zum Gedenken an unsere geliebte Mutter, die gerne hier verweilte."

Die Gemeinde sagt auf Anfrage von "20 Minuten", dass die Gedenkstätte nicht von ihnen geräumt wurde. "Wir erachten es als äußerst pietätlos, eine Gedenkstätte ohne weitere Nachforschungen über die Hintergründe zu räumen oder zu entsorgen." Aus Kulanz und Respekt würde die Gemeinde den Ort für eine Weile unberührt lassen, merkt jedoch an, dass für einen langfristigen Ort des Gedenkens ein Friedhof da sei. Bezüglich des potenziell anfallenden Mülls ist die Gemeinde jedoch besorgt. Es habe sich bereits auf dem örtlichen Friedhof gezeigt, dass Raben Trauerkerzen anziehend fänden und diese dadurch mitnähmen und verteilten. "Wenn durch die Gedenkstätte Abfall entsteht, der den Ort verunreinigt, dann würden wir diesen entsorgen", sagt die Gemeinde zu "20 Minuten".

Kräuchi hofft nun, dass sich der Täter direkt bei ihr oder via "20 Minuten" bei ihr meldet, damit eine Aussprache stattfinden kann.

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