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"Vater hat mich gewürgt, bis er dachte, ich wäre tot"

Ein Holländer isolierte und misshandelte seine Familie. In einer neuen Doku erzählen die Kinder Details ihres Martyriums – ein Österreicher half mit.

Wien Heute
"Vater hat mich gewürgt, bis er dachte, ich wäre tot"
Der Horror-Hof in der Nähe von Ruinerwold in den Niederlanden.
WILBERT BIJZITTER / AFP / picturedesk.com

Zwölf Jahre lang schottete "Sektenführer" Jan van D. neun Kinder auf einem abgelegenen Hof bei Ruinerwold in den Niederlanden von der Außenwelt ab. Er wollte sie auf eine neue Welt namens "Eden" vorbereitet – doch diese existierte natürlich nur in seinem Kopf. Mit dabei auch Handwerker Josef B. aus Österreich. Der Mann aus dem Bezirk Perg half dem selbsternannten Sektenführer angeblich dabei, seine Kinder gefangen zu halten. Der 62-Jährige wurde dafür bereits im letzten Jahr in den Niederlanden verurteilt – er soll genau gewusst haben, welcher Schrecken sich hinter den Mauern des Horror-Hofs abgespielt hat. Das beleuchtet nun auch eine neue BBC-Doku, wie die "Daily Mail" berichtet.

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    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    (Bild: imago stock & people)

    "Gewürgt, bis zur Bewusstlosigkeit"

    Der Vater soll seine Kinder brutal mit Schlägen, Essens- und Trinkwasserentzug misshandelt haben. Auch sexuelle Übergriffe soll es gegeben haben. In der Dokumentation offenbaren die Ruinerwold-Kinder nun weitere schreckliche Details ihres Martyriums. "Mein Vater hat mich gewürgt, bis er dachte, ich wäre tot. Erst dann hat er mich losgelassen", berichtet ein Opfer (31) dem BBC-Team. "Er hat das regelmäßig gemacht."

    Kind musste in Hundehütte leben

    Jahrelang waren sie einem Vater ausgeliefert, der sich selbst als "neuen Messias" sah. Eine Tochter (30) erzählt davon, dass sie ständig in Angst lebte. "Irgendwann fing er an, dir auf den Kopf zu schlagen, immer an der gleichen Stelle." Angeblich soll der "Sektenführer" ein Kind auch "zur Strafe" ein Jahr lang in eine Hundehütte gesteckt haben.

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      Mit diesem alten Volvo war der verdächtige Wiener Josef B. (58) im niederländischen Ruinerwold und Umgebung unterwegs.
      Mit diesem alten Volvo war der verdächtige Wiener Josef B. (58) im niederländischen Ruinerwold und Umgebung unterwegs.
      (Bild: kein Anbieter/Google Street View)

      Wut auf Video: "Er schrie dir ins Gesicht"

      In der Dokumentation sind auch rare Filmaufnahmen von der Farm zu sehen, Wutausbrüche wurden damals auf Video gebannt. Die Mutter sitzt daneben und lächelt in die Kamera. "Er ging ständig im Zimmer auf und ab und konnte sehr laut schreien und sehr wütend dreinschauen. Und manchmal schrie er dir ins Gesicht."

      Der Österreicher Josef B. spielte laut Polizei eine "wesentliche Rolle" in dem Fall. Er kaufte angeblich Lebensmittel für den Holländer, mietete die Farm in seinem Namen an. Der Fall flog auf, als der älteste Sohn von der Farm flüchtete und in einem nahen Pub Alarm schlug. Der Haupttäter wurde festgenommen, gilt aber nach einem Schlaganfall als verhandlungsunfähig. "Es ist eine große Schande für die Mandanten, dass es kein Strafurteil geben wird", so die Verteidigerin der vier ältesten Kinder im niederländischen TV. Alle vier Episoden von "The Hidden Children of Ruinerwold Farm" sind auf der BBC-Seite verfügbar.

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