Österreich

Vater-Killer auf Facebook: "Müssen Alten schützen"

Heute Redaktion
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Ende März hatte ein 57-Jähriger noch auf Facebook verkündet: "Gemeinsam gegen Corona, wir dürfen die Alten nicht sterben lassen." Am 7. April tötete er seinen Vater (85).

Auf Facebook präsentierte sich der 57-Jährige aus St. Pölten-Waitzendorf als "normaler Mann mit durchschnittlicher Größe, der schon viele Höhen und Tiefen durchlebt hat". Und im Internet ließ der 57-Jährige seinen Gedanken freien Lauf, meinte es müsse ein komplettes Umdenken in der Gesellschaft stattfinden.

"Lassen Alte nicht sterben"

Und zum Schluss seines Postings schrieb er wörtlich: "Wir werden gemeinsam gegen Corona ankämpfen und auch die Alten nicht sterben lassen!" Diesen Facebook-Eintrag veröffentlichte der 57-Jährige am 26. März, nicht einmal 14 Tage später soll er seinen pflegebedürftigen Vater (85) in der Badewanne regelrecht abgeschlachtet haben. Mit einem Schraubenzieher soll er immer und immer wieder auf den Alten eingestochen haben.

Zwei Tage lang hauste der 57-Jährige, der einen Erwachsenenvertreter hatte, noch neben der Leiche ("Heute" berichtete). Die Tochter und der Erwachsenenvertreter fanden die Leiche des 85-Jährigen am Gründonnerstag (9. April). Der Verdächtige ließ sich widerstandslos festnehmen.

Naturbelassene Autos

Der 57-Jährige lebte erst seit kurzer Zeit in dem heruntergekommenen Haus am Siedlungsrand in St. Pölten-Waitzendorf. Am Grundstück des Hauses standen bzw. stehen alte Autos, die der 57-Jährige als "rostfreie, naturbelassene Autos" inseriert hatte.

Als Motiv für die Bluttat gilt eine mögliche psychische Erkrankung und Überforderung. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben, es gilt die Unschuldsvermutung. Seinen 58. Geburtstag demnächst im April verbringt der Mann in St. Pölten hinter Gittern.