Wien

Verdachtsfall im Kindergarten: Sieben Tage Ungewissheit

In einem Wiener Kindergarten warten Eltern seit sieben Tage auf ein Corona-Testergebnis. Bis es einlangt sind Spielplätze und Familientreffen tabu.

Isabella Kubicek
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"Information zu einem Covid-19 Verdachtsfall" heißt es in der Betreffzeile der Mail, die die Eltern am 21. Oktober bekommen haben. In dem Schreiben informiert die Kindergarten-Leitung, dass es einen Verdachtsfall in einer Gruppe gibt. Bis das Testergebnis vorliege, können die Kleinen die Bildungseinrichtung zwar weiterhin besuchen, die Gruppe selbst muss aber isoliert werden. Eltern werden deshalb gebeten, ihre Kinder nicht vor 8 Uhr zu bringen oder nach 16 Uhr abzuholen – für berufstätige Mamas und Papas kein leichtes Unterfangen.

Zurückhaltung bei Kontakten

Zusätzlich ratet die Gesundheitsbehörde der Stadt (MA 15) in einem angehängten Schreiben währenddessen von Spielplatzbesuchen und Familientreffen ab.

Maximilian Krauss (FPÖ) übt Kritik an dem Ressort von PÖ-Stadtrat Hacker, dort hersche "völliges Chaos".
Maximilian Krauss (FPÖ) übt Kritik an dem Ressort von PÖ-Stadtrat Hacker, dort hersche "völliges Chaos".
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Gestern, sieben Tage später lag das Testergebnis noch immer nicht vor. Und das ist kein Einzelfall. In einer anderen Bildungseinrichung mussten Eltern 14 Tage auf das "Entwarnungs-Mail" warten. "Es ist skandalös, dass die Eltern und das Personal so lange im Unklaren gelassen werden. Im Resort SPÖ-Stadtrat Hacker herrscht völliges Chaos", kritisiert FPÖ-Stadtrat Maximilian Krauss und fordert, dass die Resultate innerhalb von 24 Stunden feststehen muss.

Warum es in diesem konkreten Fall so lange dauert, bis Eltern und Kinder Gewissheit haben, kann sich die Stadt auf "Heute"-Nachfrage auch nicht erklären. Grundsätzlich, so heißt es, sollte ein Ergebnis in längstens vier Tagen da sein. "Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass es hier aufgrund des langen Wochenendes länger dauert", heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Drei Betreuer positiv getestet

Rasch hat ein Kindergarten im 8. Bezirk reagiert. Nachdem drei Betreuer positiv auf Corona getestet wurden, handelte der Betreiber umgehend, zwei Gruppen wurden geschlossen. "Wir haben alle Kinder sofort nach Hause geschickt. Sie sind jetzt in Quarantäne. Die getroffenen Maßnahmen dienen dem Schutz der Kinder, Eltern und unserer Mitarbeiter", heißt es von der Leitung.