"Mit ihren Geschichten und Illustrationen spiegelt sie die Vielfalt unserer Gesellschaft wider und lädt mit ihren kunstvoll gestalteten Büchern sowohl ein junges Publikum wie auch Erwachsene dazu ein, die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Sie beweist, wie Kunst Brücken bauen kann. Zudem schafft Verena Hochleitner es, mit viel Empathie und Humor, komplexe Themen zugänglich zu machen und das Bewusstsein für die Herausforderungen unserer Zeit zu schärfen", so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Der von der Stadt Wien Kultur, Christine-Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Christiana Nöstlinger und Barbara Waldschütz, die Töchter von Christine Nöstlinger, gratulieren der Preisträgerin. "Die grafisch und inhaltlich ansprechenden Bilderbücher der Autorin und Illustratorin setzen sich humorvoll mit Diversität auseinander. Das zeigen zum Beispiel die verschiedenen Hunderassen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen in 'Hundesalon' oder die facettenreichen (Liebes)beziehungen in 'Der verliebte Koch'. Sie stellt aber auch Gleichberechtigung und weibliches Selbstbestimmungsrecht in den Mittelpunkt, wenn sich beispielsweise eine Bande von Kindern, zwei Buben und ein Mädchen, zu 'Die 3 Räuberinnen' und 'Die 3 Ritterinnen' zusammenschließt. [In ihren] Büchern werden unterschiedliche Realitäten und Lebensformen wie selbstverständlich nebeneinandergestellt und laden humorvoll und ohne erhobenen Zeigefinger zur Reflexion ein".
Die Parallelen zu Nöstlinger kommen nicht von ungefähr, wie Hochleitner zugibt. "Ich habe die 'Mädchenbücher', die es in meiner Zeit als Kind gegeben hat, immer abgelehnt, weil ich mich darin nicht wiedergefunden habe. Ich wollte kein typisches Mädchen sein. Christine Nöstlinger war in meiner Lesebiographie ein Game-Changer. Ihre Bücher haben mich tatsächlich zum Lesen gebracht. Ihre Geschichten waren völlig anders. Der Unterschied waren ihre Figuren, die einfach Kind sein durften. Frei von gesellschaftlichen Zuschreibungen", so die 56-Jährige.
Bisherige Preisträger waren: Heinz Janisch (2024), Lilly Axster (2023), Linda Wolfsgruber (2022) und Michael Roher (2021).