Oberösterreich

Vergiftungen wegen Kickls Wurm-Mittel gegen Corona

Viele Impfgegner setzen auf den Wirkstoff Ivermectin, um sich gegen Corona zu schützen. Jetzt gibt es erste Vergiftungsfälle in Oberösterreich. 

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Laut Thomas Veitschegger, Präsident der OÖ-Apothekerkammer, ist das Medikament Ivermectin immer wieder ausverkauft.
Laut Thomas Veitschegger, Präsident der OÖ-Apothekerkammer, ist das Medikament Ivermectin immer wieder ausverkauft.
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Laufend neue Negativrekorde schreiben die täglichen Coronazahlen in unserem Land. Wie berichtet, wurden am Dienstag 10.363 Neuinfektionen und 61 Todesfälle innerhalb eines Tages vermeldet.   

Erfreulich ist hingegen die steigende Zahl der Impfungen. Seit Start der Impf-Lotterie "G'impft gewinnt" am Montag ist, wie "Heute" berichtete, ein wahrer Run auf den Piks entstanden. Nur zum Vergleich: Zwischen 1. und 12. Oktober buchten 6.255 Oberösterreicher Impf-Termine, zwischen 1. und 12. November waren es 84.000.  

Indes setzen manche Impfskeptiker aber auf andere Möglichkeiten, um sich vor Corona zu schützen. Allerdings sehr fragwürdige Alternativen!

Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, der Wirkstoff Ivermectin würde gegen Covid-19 helfen. Hierzulande wird der Wirkstoff vor allem in Pferde-Entwurmungspasten verwendet.

Der Irrglaube, dies würde tatsächlich vor einer Ansteckung schützen, wird unter anderem auch vom mittlerweile selbst erkrankten FPÖ-Chef Herbert Kickl verbreitet. 

"Ivermectin ist immer wieder mal ausverkauft."

Thomas Veitschegger, Präsident der OÖ-Apothekerkammer, bestätigt im "Heute"-Gespräch die teils hohen Anfragezahlen. Er sagt: "Ivermectin ist immer wieder mal ausverkauft. Dabei ist es ohne Rezept gar nicht erhältlich. Es braucht erst einmal einen Mediziner, der dieses Medikament zur Vorbeugung und Behandlung von Würmern auch verschreibt."

Eigentlich wird der Wirkstoff Ivermectin zur Behandlung von Krätzemilben verschrieben. "Diese sorgen für einen extremen Juckreiz", berichtet Veitschegger.

 Laut Experten gaben mehrere klinische Studien keinen Hinweis darauf, dass das für Menschen in falscher Dosierung hochgiftige Ivermectin gegen das Coronavirus hilft.

In falscher Dosis giftig

Das Problem: Oft werden die Medikamente mit Ivermectin in der völlig falschen Dosis, nämlich jener, die eigentlich für Pferde gedacht ist, eingenommen.

"Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht. Und da ist ein Pferd natürlich wesentlich schwerer." Bei einigen ist es deshalb schon zu "Vergiftungen" gekommen.

Der OÖ-Apotheker-Kammer-Chef rät dringend vor der Einnahme des Entwurmungsmittel als Corona-Vorbeugung ab. Neben erheblichen Magen-Darm-Beschwerden kann es zu Blutdruckabfall, Krampfanfällen, Schwindel, Verwirrtheit und sogar Sehstörungen kommen.  

Doch ob diese Warnungen auch wirklich alle Zweifler überzeugen ...

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