Kollektivvertrag

Verhandlungen im Handel gehen jetzt in heiße Phase

Nach Warnstreiks findet seit 15 Uhr die sechste Verhandlungsrunde für einen neuen Handelskollektivvertrag statt. Ausgang ungewiss.

Österreich Heute
Verhandlungen im Handel gehen jetzt in heiße Phase
Warnstreik des ÖGB Tirol vor der 6. KV-Verhandlungsrunde in Innsbruck. (14. Dezember 2023)
MATTHIAS BLIEM-SAUERMANN / APA / picturedesk.com

Nach Warnstreiks und Protestaktionen findet am Freitag seit 15 Uhr die sechste Verhandlungsrunde für einen neuen Handelskollektivvertrag statt. Experten gehen davon aus, dass sich die Gespräche bis in die späten Abendstunden ziehen dürften. Zu deutlich liegen die Angebote noch auseinander: Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von 9,4 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent ohne soziale Staffelung hatte die GPA nicht akzeptiert.

Wirtschaftskammer sorgt für Aufreger

Sollte es zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern kommen, will die Wirtschaftskammer (WKO) eine Empfehlung für "eine nachhaltige Gehaltserhöhung" an die Unternehmen abgeben. Eine derartige Empfehlung habe "keinerlei rechtliche Verbindlichkeit und würde einem bewährten System der sozialpartnerschaftlichen Gehaltsfindung, das wesentlich zum Erfolg der österreichischen Wirtschaft beigetragen hat, mutwillig großen Schaden zufügen", so GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger.

Zuerst streiken, dann verhandeln

Auch beim Kollektivvertrag für die Arbeiter im Handel gibt es nach zwei Verhandlungsrunden noch keinen Anschluss. Üblicherweise richtet sich der KV der Arbeiter nach jenem der Angestellten. Die Gewerkschaftsmitglieder sollen hier jetzt über die weitere Vorgehensweise in den Verhandlungen sowie über die Vorbereitung von Streiks befragt werden.

Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. Es ist der größte Branchenkollektivvertrag in Österreich.

Am Donnerstag setzte die Gewerkschaft ihre Warnstreiks fort. Stundenweise Arbeitsniederlegungen und öffentliche Aktionen gab es u.a. bei dm, Bipa, Lidl, Hofer und Eurospar.

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red
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