Falkner vor Gericht

Verletzung aufgemalt? Mann in NÖ bekam 26.000 € Rente

Laut Anklage soll der 61-Jährige in der Zeit von 2015 bis 2022 zu Unrecht über 26.000 Euro Versehrtenrente bezogen haben.

Verletzung aufgemalt? Mann in NÖ bekam 26.000 € Rente
Angeklagter Falkner (61) vor Gericht
privat

Ein Falkner soll zwei Arbeitsunfälle ausgenützt haben, um eine Versehrtenrente zu erhalten (es gilt die Unschuldsvermutung). Dabei soll er sich auch eine spezielle Farbsalbe aus Fernost auf die Hand geschmiert haben, um mutmaßliche Verfärbungen der Haut vorzutäuschen. Laut Anklage soll der 61-Jährige in der Zeit von 2015 bis 2022 zu Unrecht über 26.000 Euro Versehrtenrente bezogen haben.

Sturz über Gehsteigkante

Im Jahr 2015 war der gebürtige Deutsche mit Hauptwohnsitz in NÖ aus dem Auto ausgestiegen, stürzte über eine Gehsteigkante und brach sich dabei die linke Hand. Noch lange Zeit nach dem angeblichen Dienstunfall hatte der 61-Jährige Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und dunkle Verfärbungen der Haut. 

Fünf Jahre später stürzte der 61-Jährige bei der Ausübung seines Berufes (er bildet Raubvögel aus, Anm.) von einer Leiter in einen Wasserbehälter. Dabei soll er sich Verletzungen an der Schulter zugezogen haben. Bei der Begutachtung durch einen Arzt der Versicherung wurde die mutmaßliche Schulterlädierung indes als Abnützungserscheinung diagnostiziert. Der Falkner zog aber vor Gericht und wurde erneut begutachtet.

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    Angeklagter Falkner (61) vor Gericht
    Angeklagter Falkner (61) vor Gericht
    privat

    Und dabei stellte sich auch heraus, dass die immer noch lädierte Hand und die Verfärbungen der Haut durch eine spezielle Salbe aus China stammen soll.

    Daraufhin wurde ein Strafverfahren eingeleitet und drei Gutachten in Auftrag gegeben: Ein Neurologe, ein Unfallchirurg und ein Gefäßchirurg sollen dem Fall nun genau auf den Grund gehen.

    Die Creme ist Spezialmischung meiner Mutter, die dies in China erlernt hat. Die Salbe hat einen hohen Rußanteil
    Angeklagter (61)
    beim Prozess in St. Pölten

    Beim Prozess in St. Pölten meinte der Angeklagte nur: "Die Salbe war eine Spezial-Creme meiner Mutter, die sich mit chinesischer Heilpraktik bestens auskennt. Die hat das nötige Know-How dafür." Und in der Creme sei ein hoher Rußanteil gewesen.

    "Habe immer noch Schmerzen"

    Alle drei Gutachter hielten die Leistungen der Versehrtenrente für nicht gerechtfertigt. Der Angeklagte bleibt dabei: "Ich habe immer noch Schmerzen, habe Krämpfe in der Hand und bin stark eingeschränkt."

    Für weitere Einvernahmen wurde die Verhandlung vertagt.

    Akt.