Verletzungen drohen – Verkaufsverbot für Radhersteller

Es drohen Rahmenbrüche und schwere Verletzungen, Kinder könnten aus der Ladebox fallen. Der Bericht der niederländischen Behörden über den Lastenradhersteller "Bamboo" ist verheerend. Jetzt hat die Regierung den Verkauf von Babboe-Rädern vorübergehend verboten. Auch Österreich ist betroffen.

"Die Sicherheit der Lastenräder ist nämlich unzureichend garantiert", erklärte die Kontrollbehörde für Lebensmittel- und Waren (NVWA). Der Lastenradhersteller will nun eng mit den Behörden zusammenarbeiten, wie das Unternehmen am Freitag in Amersfoort erklärte. Acht Modelle der Niederländer werden in den Niederlanden zurückgerufen. 

Strafrechtliche Ermittlungen könnten folgen

Bereits Ende 2023 hatte die Behörde den Angaben zufolge eine Untersuchung verschiedener Lastenradtypen des Herstellers eingeleitet, nun steht das Ergebnis fest: "Bei mehreren Typen von Lastenrädern kann der Rahmen brechen", was zu schweren Verletzungen führen könne, etwa wenn Kinder während der Fahrt aufgrund eines Bruchs aus der Ladebox fallen. Ein vernichtendes Urteil für die Firma, die in Europa nach eigenen Angaben Marktführer für Lastenfahrräder ist.

Zunächst hatte TV-Sender "RTL Niederlande über gravierende Sicherheitsmängel berichtet. Es habe zahlreiche Meldungen gegeben, dass Fahrradrahmen ohne äußere Einwirkung gebrochen waren. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, diese Mängel nicht gemeldet zu haben. Auch sei die Ursache der Defekte nicht ausreichend untersucht, und es seien keine Maßnahmen ergriffen worden. Zurzeit werde untersucht, ob strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden sollten.

Auch Österreich betroffen

Betroffen ist auch der Handel in Österreich: Das Unternehmen habe vorsorglich entschieden, den Verkauf sämtlicher Babboe-Lastenfahrräder vorübergehend einzustellen, schrieb es auf seiner Website. Hinsichtlich einer Rückrufaktion sei man in Abstimmung mit den Behörden: "Wir werden die Babboe-Besitzer so bald wie möglich informieren." 

Ob Österreich und andere EU-Länder der Entscheidung der Niederländer folgen werden, ist noch unklar. Zwar hat die niederländische Behörde angekündigt, ihre Partner über das EU-Schnellwarnsystem "Safety Gate" zu informieren. Dies scheint aber noch nicht passiert zu sein.