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Vermisstes U-Boot – Experte mit schrecklicher Vermutung

Der weltbekannte Abenteurer Betrand Piccard geht davon aus, dass die Personen an Bord des Touristen-U-Boots schon länger tot sind.

Die Suchaktion nach den fünf vermissten Passagieren läuft weiter an.
Die Suchaktion nach den fünf vermissten Passagieren läuft weiter an.
IMAGO/ZUMA Wire

Vier Tage nach dem Verschwinden eines Tauchboots im Nordatlantik wird das Zeitfenster für eine mögliche Rettung der Besatzung immer kleiner. Der Sauerstoffvorrat dürfte nach Berechnungen der US-Küstenwache am frühen Donnerstagnachmittag Mitteleuropäischer Zeit zur Neige gehen, wie Medien in den USA berichteten.

Bertrand Piccard, Schweizer Abenteurer, sagt gegenüber dem "Tagblatt": «Das U-Boot wird mit größter Wahrscheinlichkeit zerstört sein. Vermutlich ist ein Fenster gebrochen und Wasser eingedrungen. Vermutlich ist die Crew bereits seit Sonntag tot. Also seit das Begleitschiff eine Stunde und 45 Minuten nach dem Start den Kontakt zu Titan verloren hat."

Piccard sagt weiter, dass ein gut konstruiertes U-Boot automatisch wieder auftauche, wenn es den Kontakt zur Oberfläche verliere. Es müsse sich wahrscheinlich ein schlimmer Unfall ereignet haben.

Das U-Boot wird mit größter Wahrscheinlichkeit zerstört sein.
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    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist <strong>bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.</strong>
    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.
    OceanGate

    Nicht mehr viel Hoffnung für die Crew

    Philippe Epelbaum, Schweizer U-Boot-Pilot bei Subspirit, sagte gegenüber 20 Minuten: "Es ist immer besorgniserregend, wenn der Funkkontakt abbricht, auch wenn das hin und wieder vorkommt. Sollte es mehrere Stunden kein Signal geben, ist das aber kein gutes Zeichen. Falls das vermisste U-Boot tatsächlich gesunken ist, könnten ein Wassereinbruch oder ein technischer Fehler dafür verantwortlich sein."

    Auch andere Experten oder U-Boot-Piloten haben nicht mehr viel Hoffnung für die Crew. Der Titanic-Fan Arthur Loibl aus Straubing in Niederbayern verfolgt die Suche nach den Vermissten "extremst intensiv", wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. Denn: 2021 sei er als einer der ersten Mitfahrer mit dem Mini-U-Boot des Anbieters Oceangate Expeditions zur Titanic abgetaucht.

    Dem Bayerischen Rundfunk sagte Loibl in der "Abendschau", dass er die Expedition "mit diesem U-Boot" nicht mehr machen würde. Nach Angaben von Loibl hat die Crew keine Möglichkeit, sich selbst aus dem Tauchboot zu befreien. "Sie sind eingesperrt, das U-Boot kann man nur von aussen öffnen", so der Deutsche.

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      "Während des letzten Tauchgangs gab es in 1.700 Metern Tiefe ein Problem mit der Elektrik und sie mussten zurückkehren. Ich habe Angst.", erzählt Estrada erst kurz vor seiner Expedition 2021.
      "Während des letzten Tauchgangs gab es in 1.700 Metern Tiefe ein Problem mit der Elektrik und sie mussten zurückkehren. Ich habe Angst.", erzählt Estrada erst kurz vor seiner Expedition 2021.
      Screenshot: YouTube/alanxelmundo