Fussball
Verrücktes Mexiko! Warum jubelt hier die Nummer 339?
Kuriose Trikotnummern haben im Fußball längst keinen Seltenheitswert mehr, doch in Mexiko treibt man die Zahlenspitze an die Spitze.
In seinem 100. Spiel für das ÖFB-Team trug Rekordnationalspieler Andreas Herzog die 100, das war im November 2002 gegen Norwegen eine absolute Ausnahme aufgrund seines runden Jubiläums. In Mexiko tauchen immer wieder Spieler mit dreistelligen Nummern auf, doch warum?
Zuerst blicken wir ein wenig in die graue Fußball-Vorgeschichte. Erstmals wurden Rückennummern im Fußball auf der britischen Insel gesichtet, zwischen 1928 und 1933 etablierten sich die nummerierten Shirts. Früher waren die Zahlen den spezifischen Positionen zugeschrieben, erst ab den 1970ern waren die Nummern nicht mehr an Positionen gebunden.
Einser, Zehner, Neuner! Klassische Bezeichnungen leben weiter
Einser-Goalie, Mittelfeld-Sechser, klassischer Zehner, der Neuner-Sturmtank - trotzdem prägen bis heute die Nummern die Positionsbezeichnungen.
In Österreich gab es bis zur Mitte der 1990er-Jahre keine fixen Trikotnummern, so kam es zum Beispiel bei Rapid vor, dass der heutige Sportdirektor Zoran Barisic in ein paar Spielen die Rückennummer 10 des verletzten Didi Kühbauer "erbte".
David Beckham und CR7
Mit der Modernisierung des Fußballs wurden Rückennummern immer mehr zu Marken, der erste klassische Fall davon war wohl David Beckham bei Manchester United. Bis heute laufen englische Kids mit den 7er-Beckham-Trikots herum - sein Nachfolger Cristiano Ronaldo revolutionierte das Marketing mit der Nummer 7 und entwickelte sogar seine eigene Brand CR7.
Kommen wir schön langsam zurück nach Mexiko! Wieso jubelt auf unserem Foto die Nummer 339? In Deutschland zum Beispiel sind Rückennummern jenseits der 40 verboten, in Österreich gilt nur die Einschränkung, dass es eine Zahl zwischen 1 und 99 sein soll.
Jugendspieler mit der Nummer 339
Im mexikanischen Fußballverband gelten andere Gesetze. Jeder Verein muss pro Spieler eine verpflichende Nummer vergeben - bis in die Jugendabteilungen hinunter. In den Bewerben der U-Mannschaften tümmeln sich also reihenweise dreistellige Kicker. So soll die Registrierung und Identifikation der Spieler vereinfacht werden, weil zu viele Kicker Hernandez, Lopez oder Rodriguez heißen. Je jünger der Spieler, desto höher ist seine Nummer.
Wenn ein Talent in die erste Elf hochgezogen wird, kann es also durchaus vorkommen, dass auch in der höchsten mexikanischen Liga Spieler mit dreistelligen Trikotnummern auflaufen. Erst wenn ein Fußballer dauerhaft nur für die Kampfmannschaft angemeldet wird, darf er auf eine Zahl zwischen 1 und 99 wechseln.