Formel 1
Verstappen-Klartext: "Das sind doch keine Rennen"
Am kommenden Wochenende steht in Brasilien der vorletzte Grand Prix der Saison auf dem Programm. Max Verstappen äußerte sich kritisch.
Denn zum dritten - und letzten - Mal im Laufe der Saison wird in Sao Paulo ein Sprint ausgetragen. Das kurze Rennen über 100 Kilometer - ein Drittel der Renndistanz des Großen Preises - ersetzt das klassische Qualifying. Dieses findet bereits am Freitag statt des zweiten Trainings statt und ergibt die Startaufstellung für den Sprint. Der Ausgang des Kurz-Rennens bildet dann die Startaufstellung für das eigentliche Rennen am Sonntag.
Nachdem die WM-Entscheidung bereits gefallen ist, hat das Kurz-Rennen und die dafür vergebenen Punkte kaum noch Auswirkungen. Der Sieger erhält acht Zähler, die Top-Acht-Piloten kassieren Punkte. Allerdings werden Sprints in der kommenden Saison noch wichtiger werden, denn die Anzahl der Kurz-Rennen verdoppelt sich: sechs Sprints sind geplant.
"Ist doch kein Rennen"
Zum Unmut von Verstappen. Der niederländische Doppel-Weltmeister positionierte sich klar als Gegner der Sprints. "Das ist für mich kein Rennen", stellte der Red-Bull-Star klar. "Im Hauptrennen gibt es viel mehr Punkte und da riskierst du dann mehr. Jedes Mal, wenn ich einen Sprint fahre, denke ich nur daran, mein Auto nicht zu beschädigen", führte der 25-Jährige aus.
"Ich mag es nicht, es kommen einfach keine Emotionen auf", unterstrich Verstappen, ein klassisches Rennwochenende mit drei Trainings und dem Qualifying am Samstagnachmittag zu bevorzugen. "Es kommen sowieso nur die nach vor, die im Qualifying nicht auf ihren normalen Positionen waren, weil alle einen Reifensatz aufziehen, der die komplette Distanz schafft. Da passiert nicht viel", führte Verstappen aus, dass sich die Spannung bei Sprintrennen meist im Rahmen hält.
Hamilton befürwortet Sprints
Dass die Kritik vom Doppel-Weltmeister derart deutlich ausfällt, ist doch überraschend, schließlich hat Verstappen bisher drei von fünf Sprintrennen für sich entschieden, die anderen beiden gingen 2021 an den damaligen Mercedes-Piloten Valtteri Bottas. "Die Siegerehrung finde ich auch komisch. Du kriegst eine Medaille, aber ich weiß nie, was ich damit tun soll", schüttelte Verstappen den Kopf.
Im Fahrerfeld sind die Meinungen aber durchaus geteilt. So überrascht es auch nicht, dass Mercedes-Ass Lewis Hamilton ein Fan des neuen Formats ist, obwohl er noch nie einen Sprint gewinnen konnte. "Das Format ist anders, das mag ich, vor allem der Freitag gefällt mir. Freitag bis Sonntag war über Jahre hinweg immer das Gleiche", so der Brite. Gleichzeitig ist aber auch dem 37-Jährigen aufgefallen, dass es Sprintrennen ohne Überholmanöver gab. "Daraus sollten wir lernen, nur noch dort fahren, wo es gute Überholmöglichkeiten gibt. In Brasilien oder Baku."