Bis zuletzt erklärte der Rennstall von Doppel-Weltmeister Max Verstappen, von seiner Unschuld überzeugt zu sein. Trotzdem hat Red Bull Racing am Freitag vor dem Großen Preis von Mexiko in einem sogennanten "Accepted Breach Agreement" anerkannt, in der Saison 2021 die damals gültige Kostengrenze von 145 Millionen Dollar gebrochen zu haben – um gut 1,8 Millionen Dollar, was als "geringfügiger Verstoß" unterhalb der Fünf-Prozent-Grenze ausgelegt wurde.
Dafür erhielt der heimische Rennstall eine Geldstrafe in der Höhe von sieben Millionen Dollar sowie die zehnprozentige Reduktion von Windkanalzeiten aufgebrummt. Als Konstrukteurschampion hat der heimische Rennstall ohnehin bloß 70 Prozent der Windkanalzeiten zur Verfügung, muss nun mit 63 Prozent auskommen. Zum Vergleich: der Letzte der Wertung - Williams - erhält 115 Prozent der Windkanalzeiten.
Im Fahrerlager wurde zuletzt allerdings hinter vorgehaltener Hand bereits über die aktuelle Saison diskutiert. Denn das Abkommen mit dem Weltverband FIA wurde erst spät unterschrieben, deshalb hat der heimische Rennstall kaum noch Möglichkeiten, im aktuellen Budget zu reagieren. Denn durch die Strafe gab es nun einige Klarstellungen. So musste Red Bull die vollen Catering-Ausgaben für seine Angestellten ins Budget einrechnen, Red Bull meinte, dass Angestellte nicht für Essen zahlen müssen, sei eine Art Bonus.
Trotzdem ist Teamchef Christian Horner davon überzeugt, dass das Weltmeisterteam im Jahr 2022 unter der Kostendeckelung bleiben werde. "Wenn ich mir das Tempo der Entwicklungen in diesem Jahr anschaue, glaube ich, dass andere Teams deutlich mehr Komponenten an ihr Auto gebracht haben", erklärte der Red-Bull-Teamchef, dass der Rennstall weniger in Updates investiert habe. Außerdem habe Weltmeister Verstappen die geringsten Schäden durch Unfälle verursacht, damit auch geholfen, Geld zu sparen.
"Man kann nie zu 100 Prozent sagen, dass wir komfortabel unterhalb der Grenze liegen - vor allem nach dem Prozess, den wir durchgemacht haben. Aber wir haben das Gefühl, dass viele einmalige Kosten in diesem Betrag enthalten sind", fügte der 48-Jährige an.
Stattdessen deutete Horner an, dass einige andere Teams in diesem Jahr die Kostengrenze knacken könnten. Schließlich gibt es durch die steigende Inflation auch erhöhte Kosten. Vor allem beim Transport. "Ich denke, wir haben einen Präzedenzfall für 2022 geschaffen. Die Gefahr ist, dass es aktuell sechs Teams geben könnte, die gegen die Obergrenze verstoßen, es gibt die Gefahr, dass viele Teams die Kostengrenze überschreiten", meinte Horner weiter, nannte allerdings keine Namen.
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