Die Bauarbeiten an der futuristischen, schnurgeraden Schlauchstadt "The Line" in der saudi-arabischen Wüste schreiten offenbar voran. Das zeigen Fotos, die immer wieder von den Machern gepostet werden.
Auf den "Beweisfotos" sind unzählige Baumaschinen zu sehen, die damit beschäftigt sind, das Fundament für die irrwitzige Zukunfts-Stadt zu legen. Einmal fertiggestellt, soll "The Line" 170 Kilometer lang sein. Das erste Teilstück des Mega-Projekts soll bereits 2030 finalisiert werden.
Details dazu verriet Entwicklungsleiter Denis Hickey: Die erste Phase von "The Line" trage demnach die Bezeichnung "Hidden Marina" und werde sich über eine Länge von 2,5 Kilometer erstrecken, heißt es. Der "versteckte Hafen" soll Anlaufpunkt für Jachten und Kreuzfahrtschiffe werden.
Die "Hidden Marina" soll eine Fläche von 21 Quadratkilometern einnehmen – und ist damit knapp so groß wie der Wiener Bezirk Döbling. "Versteckt" werde der futuristische Hafen durch die 500 Meter hohen, komplett verspiegelten Gebäude der Bandstadt.
In diesem ersten Abschnitt sollen laut Hickey bis zu 200.000 Einwohner leben. Mehr als 8.000 Wohnungen und 9.000 Hotelzimmer sollen zur Verfügung stehen.
Hinzukommen sollen Gewerbebetriebe, Einkaufszentren, Feuerwachen, Schulen, Polizeistationen und Krankenhäuser. "Es soll die gesamte notwendige Infrastruktur für eine sich selbst versorgende Stadt umfassen", erklärt Hickey.
Dass der Zeitplan von der "Hidden Marina" eine Fertigstellung bis 2030 vorsieht, hat wohl einen guten Grund: 2034 wird in Saudi-Arabien nämlich die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen, und eines der wichtigsten Stadien soll in "The Line" integriert werden.
Damit das Fußballstadion Sonnenlicht erhaschen kann, soll es im obersten Stock der Sci-Fi-Stadt in einer Höhe von 350 Meter gebaut werden. Das Bauende des Stadions wird für 2032 erwartet.
Das Dach des Komplexes soll aus wabenartigen Formen bestehen, die über den Zuschauern thronen. Die Ränge sind ebenfalls aus solchen Formen zusammengesetzt. Das Stadion soll Platz für 46.000 Menschen bieten.
Trotz der Versprechen, ausschließlich auf erneuerbare Energien zu setzen und Emissionen zu reduzieren, haben Experten Bedenken hinsichtlich des tatsächlichen Umwelteinflusses. Die enorme Menge an Materialien wie Stahl, Glas und Beton könnte einen erheblichen CO2-Fußabdruck hinterlassen.
Die reflektierenden Fassaden könnten für Zugvögel gefährlich sein und lokale Ökosysteme stören. Die geplanten, riesigen Mauern könnten zudem die natürliche Bewegung und das Verhalten von Tieren am Boden beeinträchtigen.