Ein 1:1-Unentschieden bei Villarreal zu holen, ist gewiss keine Schande, trotzdem versuchte Juventus Turin in der Schlussphase des Champions-League-Achtelfinalhinspiels, mit allen Mitteln doch noch den Sieg zu erzwingen. Einige Turiner überspannten dabei den Bogen und attackierten die Villarreal-Akteure mit überharten Tacklings.
Nur eine Minute nach einem rüden Einsteigen von Arthur haute Juves Mittelfeldregisseur Adrien Rabiot Gegenspieler Samu Chukwueze ohne Rücksicht von den Socken. Schiedsrichter Daniel Siebert zückte für diesen üblen Tritt lediglich die Gelbe Karte, auch der Video-Assistent taxierte das Foul nicht als rotwürdig.
"Dann lande ich drei Monate im Gefängnis"
Etwas, das im Fernsehstudio für großes Unverständnis sorgte. "Wenn ich das mit dir in der Bahnhofstrasse mache, lande ich drei Monate im Gefängnis", kommentierte Experten-Legende Marcel Reif beim Schweizer TV-Sender "blue" und redete sich bei der Bewertung der Szene so richtig in Rage. "Versuchter Todschlag" sei das gewesen, urteilte der Wahl-Zürcher und stieß dabei bei der anwesenden Runde um Ex-Kroatien-Star Mladen Petric auf wenig Widerrede.
Positiv festzuhalten ist zumindest, dass sich Chukwueze bei der Attacke von Rabiot nicht verletzt zu haben schien. Der Nigerianer konnte nach der Szene weiterspielen und wurde erst in der Nachspielzeit ausgewechselt, weil Villarreal-Trainer Unai Emery wohl Zeit von der Uhr nehmen wollte. Bei Juve verließ dagegen Zakaria Konkurrent Weston McKennie das Feld nur mit der Hilfe von Betreuern, nachdem er sich bei einem harten Zweikampf mit Pervis Estupinan verletzt hatte.