Niederösterreich

Vertrag gekündigt - Wahlhebammen nur Begleitperson

Laut einem Schreiben kündigt die LGA die Verträge mit Wahlhebammen. Diese gehen auf die Barrikaden und setzen sich für Betreuung werdender Mütter ein.

Tanja Horaczek
Hebammen warnen: Frauen "unzureichend versorgt".
Hebammen warnen: Frauen "unzureichend versorgt".
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Der Moment ab dem positiven Schwangerschaftstest ist für viele Frauen ein besonderer. Viele wollen bis zur Geburt von einer Wahlhebamme betreut werden. Doch laut einem Schreiben der Landesgesundheitsagentur dürfen private Geburtshelfer nur mehr als Begleitpersonen in Kliniken dabei sein.

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    Dieses Schreiben von der LGA erhielten alle Frauen mit Wahlhebammen.
    Dieses Schreiben von der LGA erhielten alle Frauen mit Wahlhebammen.
    Privat

    "Dürfen nur mehr Händchen halten"

    Die Verträge zwischen Klinikum und Wahlhebammen sind ab 31.3.2023 nicht mehr gültig. Das heißt konkret: Wahlhebammen haben keine medizinische Verantwortung mehr im Kreißsaal. "Die Frauen werden dann von den diensthabenden Hebammen versorgt und wir sitzen dann nur daneben und dürfen Händchen halten", ärgern sich die privaten Geburtshelfer.

    Lisa Sanchez-Blendow ist eine davon. Die freiberufliche Hebamme aus Herzogenburg (St. Pölten) traf dieses Schreiben wie ein Schlag ins Gesicht. "Die Frauen wollen selbst entscheiden, wer sie während der Schwangerschaft und der Geburt betreut. Auf einer Geburtenstation kann es oft hektisch zugehen, da betreut eine Hebamme oft bis zu 5 werdenden Mütter gleichzeitig", bemängelt sie die Situation im Spital.

    "Wünsche von Frauen sollten respektiert werden"

    Sie setzt sich dafür ein, dass die Wünsche von Frauen respektiert werden und Wahlhebammen weiterhin die Geburt betreuen dürfen – mit allem was dazu gehört und nicht nur tatenlos nebenbei zu stehen, während eine andere Hebamme das Kind zur Welt bringt.

    Wahlhebamme Lisa Sanchez-Blendow initiierte eine Petition.
    Wahlhebamme Lisa Sanchez-Blendow initiierte eine Petition.
    Privat

    Darum hat Sanchez-Blendow eine Online-Petition für den Erhalt der geburtsbegleitenden Betreuung ins Leben gerufen. Diese wurde in nur einem Tag von mehr als 15.000 Personen unterzeichnet. Auf "Heute"- Nachfrage bei der Landesgesundheitsagentur heißt es: "Es kursieren zahlreiche Falschmeldungen in den Sozialen Medien. Die Betreuung durch Begleithebammen ist bei einer Entbindung auch weiterhin in allen NÖ Kliniken mit Geburtenstation möglich und erwünscht. Neu ist, dass künftig dazu kein Vertrag zwischen dem Klinikum und der Begleithebamme erforderlich sein wird."

    Schreiben widerspricht Aussage von LGA

    Diese Aussage deckt sich aber nicht mit dem Schreiben an die werdenden Eltern mit privaten Geburtshelfern. Hier steht: "Die Vertragspartner von Gebärenden haben keinen anderen Status als andere Begleitpersonen wie werdende Väter." Sanchez-Blendow dazu: "Somit wird uns jegliche Handhabung entzogen. Wir sind nur ein Accessoire."

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