Politik

Identitären-Skandal schwächt Vertrauen in FPÖ

Heute Redaktion
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Die kolportierten Verstrickungen der Freiheitlichen in die Identitären-Causa macht sich im Vertrauen der Bevölkerung in einzelne FPÖ-Politiker bemerkbar.

Der aktuelle Vertrauensindex zeigt: Das Vertrauen zu den wichtigsten Politikern des Landes ist – wenig überraschend – deutlich von der innenpolitischen Stimmungslage geprägt. Das beherrschende Thema im Befragungszeitraum Ende März/Anfang April waren die Identitären und das umstrittene Verhältnis der FPÖ zu dieser Gruppe.

In Folge dessen und der wieder aufgeflammten Diskussion zum BVT sowie der Bekundung europäischer Politiker bzw. Geheimdienste, das Vertrauen an Österreichs Innenministerium verloren zu haben, wird in den jüngsten Umfragen sichtbar.

Nur FP-Spitze betroffen

So haben die Spitzen der FPÖ laut APA/OGM Vertrauensindex* deutlich an Vertrauen eingebüßt, am meisten Innenminister Herbert Kickl.

*) APA-OGM Vertrauensindex Bundespolitiker April 2019:
Befragt wurden 803 ÖsterreicherInnen ab 16 Jahren
Maximale Schwankungsbreite: +/- 3,5%
Feldarbeit: 1. bis 4. April 2019

"Kickl hat aber laut Detailauswertung eine klare Mehrheit der FP-Wähler hinter sich, während sich Anhänger des Regierungspartners zunehmend von ihm distanzieren. Aber auch FP-Obmann HC Strache verliert mit minus 4 Punkten sichtbar Zustimmung, ebenso wie Minister Norbert Hofer (-3)", kommentiert Wolfgang Bachmayer vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut OGM die Ergebnisse.

Bemerkenswert sei darüber hinaus, dass die Vertrauenswerte anderer, in diese Causa nicht verwickelte Koalitionsmitglieder kaum betroffen sind. So ist das Vertrauen in Beate Hartinger-Klein, Mario Kunasek und Karin Kneissl seit Dezember vorigen Jahres gestiegen.

Kurz legt zu

Bundeskanzler Sebastian Kurz konnte zwei weitere Punkte auf einen Gesamtwert von 27 Vertrauenspunkten zulegen. 62 Prozent vertrauen ihm, 35 Prozent nicht. Den stärksten Zuwachs beim Vertrauen (plus 4 Punkte), aber auch bei der Bekanntheit verzeichnete Karoline Edtstadler. Laut Bachmayer könnte das "mit ihrer Aufwertung als zweite Spitzenkandidatin bei den EU-Wahlen zu tun haben".

SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner hält trotz aller parteiinternen Querelen bei einem leicht gefestigten Vertrauenswert von 8 Punkten, noch besser liegt nur die Parteikollegin und Nationalratspräsidentin Doris Bures mit 11 Punkten, damit liegt sie im Vertrauensranking gemeinsam mit Elisabeth Köstinger gleich hinter Finanzminister Hartwig Löger.

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen festigt in der Vertrauenspyramide seinen zweiten Platz hinter Bundeskanzler Sebastian Kurz. (ek)