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Verurteilter starb qualvoll, Familie will klagen

Heute Redaktion
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Die letzten Minuten im Leben von US-Mörder Dennis McGuire (53) dürften extrem qualvolle gewesen sein. Denn bei seiner Todesspritze kam ein zuvor nicht getesteter Wirkstoff zum Einsatz. Der Todeskandidat gab zehn Minuten lang Würgegeräusche von sich und wurde erst nach 20 Minuten für tot erklärt. McGuires Familie will nun den Staat Ohio klagen.

Die letzten Minuten im Leben von US-Mörder Dennis McGuire (53) dürften extrem qualvolle gewesen sein. Denn bei seiner Todesspritze kam ein zuvor nicht getesteter Wirkstoff zum Einsatz. Der Todeskandidat gab zehn Minuten lang Würgegeräusche von sich und wurde erst nach 24 Minuten für tot erklärt. McGuires Familie will nun den Staat Ohio klagen.

Mc Guire wurde im Gefängnis in Lucasville hingerichtet, weil er 1989 eine schwangere Frau vergewaltigt und ermordet hatte. Bei seiner Hinrichtung wurde ihm eine Mischung aus dem Beruhigungsmittel Midazolam und dem Schmerzmittel Hydromorphon verabreicht. Diese war zuvor nie getestet worden. Die Anwälte des Todgeweihten hatten zuvor gewarnt, dass die Wirkung der verwendeten Medikamente nicht bekannt sei und McGuire grausam ersticken könnte.

Familie sah Todeskampf mit an

Sämtlichen Einwänden zum Trotz verkündete ein Bundesrichter in Ohio, es gebe keine Beweise für ein "substanzielles Risiko", dass der Verurteilte "starke Schmerzen" empfinden werde. Das sah bei der Hinrichtung anders aus. Vier Minuten nach Beginn der Injektion begann er laut Zeugenaussagen zu röcheln, wie die Lokalzeitung "Columbus Dispatch" berichtete. Mindestens zehn Minuten habe er Würgegeräusche von sich gegeben, während er die Hände zur Faust geballt habe.

Auch die Fernsehjournalistin Sheila Gray, die der Hinrichtung beiwohnte, berichtete später, McGuire habe vor seinem Tod etwa zehn Minuten lang um Luft gerungen. "Seine Kinder und seine Schwiegertochter weinten und waren sichtlich bestürzt", schrieb sie im sozialen Netzwerk Twitter. Die Familie des Opfers will nun den Staat Ohio verklagen.  

Anderer Verurteilter: "Mein ganzer Körper brennt"

McGuires Hinrichtung war die dritte Vollstreckung der Todesstrafe in den USA seit Jahresbeginn. Bereits in der vergangenen Woche hatte es bei einer Hinrichtung in Oklahoma offenbar Probleme mit neuen Medikamenten gegeben. "Ich fühle, dass mein ganzer Körper brennt", waren die letzten Worte des Todeskandidaten Michael Lee Wilson.