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Verwahrloster Mann nach 30 Jahren aus Elternhaus bef...

Heute Redaktion
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In Bayern wurde am Dienstag ein 43-jähriger Mann aus dem Haus seiner Eltern befreit. Er soll 30 Jahre lang eingesperrt worden sein, gegen seine Eltern werden jetzt wegen Körperverletzung durch Unterlassung und auch Freiheitsberaubung ermittelt.

Der Mann ist nach einem Hinweis an die Polizei bereits am 21. September befreit worden. Nun wurde der Fall öffentlich. Der heute 43-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dem Mann fehle eine normale Sozialisation, die man als Teenager erfährt. Rollenverhalten, zwischenmenschliche Kontakte und Beziehungen hat er nie kennengelernt.

Die Polizei wollte nicht von "Befreiung" sprechen: "Vielleicht wollte der Mann das auch so.", sagte der Polizeisprecher Jürgen Stadter. Die Ärzte klären nun, ob er psychisch krank oder geistig behindert ist, so der Chefarzt Michael Schüler zum "Bayrischen Rundfunk".

Stöhnen im Haus

Details zu dem Fall sind noch Mangelware. Es heißt jedoch, dass der Mann seit seiner Jugend im Haus isoliert wurde. Wieviel Kontakt er zur Außenwelt hatte, in unklar. Nachbarn sollen ausgesagt haben, dass sie ihn im Haus stöhnen gehört haben.

Als die Polizisten ihn entdeckten, war er völlig unterernährt, verkotet und ungepflegt. Er machte einen verstörten Eindruck, die Nägel an seinen Zehen waren überlang, wie die "Bild"-Zeitung weiß. Zum "Nordbayrischen Kurier" soll die Mutter gesagt haben, sie habe ihren Sohn "immer nur beschützen" wollen: "Der hat doch so die Schnauze voll vom ganzen Leben. Er wollte bei uns bleiben. Wenn ich Ihnen erzähle, was wir gemacht haben, glauben Sie es doch nicht."

Als Schüler gemobbt

Sie soll außerdem angedeutet haben, dass ihr Sohn als Volksschüler gemobbt worden sein soll. Er besuchte eine Behindertenschule, 1989 verliert sich seine Spur.