Fussball
Verwirrung: Verrät UEFA hier die Arnautovic-Sperre?
Marko Arnautovic fehlt Österreich bei der EURO! Auf der UEFA-Homepage wird der Star schon als gesperrt angeführt.
UPDATE: Der ÖFB gab in einer Aussendung bekannt, dass Arnautovic für ein Spiel gesperrt wurde. Hier alle Infos.
Skandal mit schweren Folgen? Marko Arnautovic wird von der UEFA wohl gesperrt. Der österreichische Fußball-Star hatte beim 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien Gegenspieler Ezgjan Alioski beleidigt. Dabei fielen geschmacklose Worte, die vom europäischen Verband nun möglicherweise als rassistisch ausgelegt und sanktioniert wurden. Das legt der Blick auf sein Spielerprofil auf der offiziellen UEFA-Homepage nahe, auf dem am frühen Mittwochnachmittag steht: "gesperrt".
In den sozialen Medien verbreiten sich Screenshots der Homepage rasend schnell. Es herrscht helle Aufregung unter den ÖFB-Fans.
Kommission tagte
Am Mittwoch, drei Tage nach Österreichs erfolgreichem EM-Auftakt, tagte die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA. Wegen der Corona-Pandemie besteht die Gruppe nur aus fünf Personen. Der Chef der Disziplinarkammer, Thomas Partl, durfte wegen Befangenheit nicht abstimmen – er ist Österreicher. So entschieden am Vormittag vier Mitglieder aus der Schweiz, Portugal, Deutschland und Tschechien über das Schicksal von Arnautovic.
Was war passiert?
Der Wiener beschimpfte beim Torjubel den Nordmazedonier Ezgjan Alioski auf Serbisch. In den sozialen Medien war schnell von einem rassistischen Ausdruck die Rede. Der nordmazedonische Verband zeigte den 32-Jährigen an.
Arnautovic hat sich bei Alioski und all jenen entschuldigt, die sich durch seine Äußerung womöglich verletzt fühlen. Er betonte: "Ich bin kein Rassist". Auch der Leeds-Legionär, an den sich die Beleidigung gerichtet hatte, bestätigte, dass der ÖFB-Star nach dem Spiel in der Kabine war, sich entschuldigte und die Sache ausgeredet wurde.
Lippenleser sollen den 32-Jährigen überführt haben, Alioskis Mutter rassistisch beleidigt zu haben.
Auswirkungen für ÖFB-Team
Die Causa Arnautovic sorgte in den Tagen nach dem Nordmazedonien-Match für Unruhe im Team und Kopfzerbrechen bei Teamchef Franco Foda. Nur einen Tag vor dem Match gegen den Gruppenfavoriten Niederlande ist noch unklar, ob Arnautovic in Amsterdam einsatzberechtigt ist.
Gegen Nordmazedonien kam der Wiener erst eine halbe Stunde vor Spielende von der Bank, sorgte mit dem 3:1 für den entscheidenden Treffer. Der China-Legionär war erst kurz vor dem Turnierstart von einer Verletzung zurückgekehrt. Foda und die ÖFB-Kollegen sprachen stets in höchsten Tönen von Arnautovic, auf dessen Schultern vor der EURO der Großteil der Offensiv-Hoffnungen ruhte.
Wie im Auftaktmatch ist zu erwarten, dass Stuttgart-Profi Sasa Kalajdzic im Sturm auflaufen wird. Gegen Nordmazedonien bildete er in einem 3-5-2 gemeinsam mit Hoffenheim-Legionär Christoph Baumgartner den Doppelsturm. Baumgartner fühlt sich im offensiven Mittelfeld am wohlsten, hing in seinem ersten EURO-Spiel über weite Strecken in der Luft. Auch Kalajdzic konnte sich bis auf eine große Chance in der Anfangsphase (Goalie hielt nach Volleyschuss) kaum in Szene setzen. Michael Gregoritsch kam gleichzeitig mit Arnautovic nach knapp 60 Minuten ins Spiel und traf zum 2:1.
UEFA setzte Zeichen
Zuletzt hatte Europas Fußball-Verband vor zwei Monaten Härte demonstriert. Glen Kamara, Finnlands Teamspieler in Diensten der Glasgow Rangers, hatte nach dem Europa-League-Spiel gegen Slavia Prag Tschechien-Verteidiger Ondrej Kudela vorgeworfen, ihn rassistisch beleidigt zu haben. Die UEFA hatte Kudela dann für zehn internationale Spiele gesperrt. Er fehlt deshalb bei der Europameisterschaft.