Formel 1

Vettel fordert Fan-Sperren, Polizei sieht kein Vergehen

Das Formel-1-Rennen in Spielberg sorgt am Tag danach für Wirbel! Sebastian Vettel fordert Sperren nach Fan-Skandalen, die Polizei sagt: "Alles ruhig!"

Heute Redaktion
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel
IMAGO/Laci Perenyi

303.000 Zuschauer verfolgten die Action am Red-Bull-Ring live mit, sahen den Triumph von Ferrari-Star Charles Leclerc vor Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Doch es gab auch Misstöne in der großen Motorsport-Party. Der Grund: Das Fehlverhalten einiger Fans. In sozialen Netzwerken wurde von sexistischen, rassistischen und homophoben Kommentaren berichtet. Eine Userin schreibt etwa: "Das Mädchen, das Eis verkauft (also arbeitet), wird pausenlos von älteren, betrunkenen Männern belästigt. Es ist schrecklich."

Polizei: "Überraschend ruhig"

Wer nichts davon gehört hat, ist die Polizei. Nach dem Formel-1-Event stellten die Ordnungshüter fest, dass es "überraschend ruhig" gewesen sei. Es habe keine Anzeigen wegen sexueller Belästigung gegeben. Wie bei jeder Großveranstaltung habe es Staus und Verzögerungen bei der Anreise und Abreise gegeben, was laut Polizeisprecher Christoph Grill nicht zu vermeiden gewesen sei.

Die Formel 1 und die Piloten nehmen die Meldungen über Belästigungen und Ausschreitungen allerdings nicht auf die leichte Schulter. Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel fordert sogar einen Ausschluss von Problem-Fans: "Wer auch immer diese Leute sind, sie sollten sich schämen und auf Lebenszeit von Rennveranstaltungen ausgeschlossen werden. Ich denke, es sollte null Toleranz geben. Wenn man sich amüsiert und zu viel trinkt, ist das in Ordnung, aber das rechtfertigt oder entschuldigt kein falsches Verhalten", meint der deutsche Ex-Weltmeister.

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    Der Ferrari von Carlos Sainz ging in Spielberg in Flammen auf
    Der Ferrari von Carlos Sainz ging in Spielberg in Flammen auf
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    Ähnlich sieht das der aktuelle Weltmeister Max Verstappen: "Das ist nicht okay. Ich habe ein paar Sachen gelesen, ein paar schockierende Sachen. Ein normaler Mensch sollte solche Sachen nicht tun. Die Leute feiern, es ist Alkohol im Spiel. Manchmal wenn du Alkohol trinkst, machst du bescheuerte Sachen. Das soll aber keine Entschuldigung sein."

    Mercedes-Star Lewis Hamilton äußerte sich schon am Sonntag im Netz dazu und meinte: "Ich bin enttäuscht und angewidert, dass einige Fans mit rassistischen, homophoben und generell missbräuchlichem Verhalten auffallen. Der Besuch des Österreich-Grand-Prix und jedes anderen Rennens sollte keinen Grund zur Sorge und Schmerz bieten. Es muss etwas getan werden, damit das Rennen ein sicherer Ort für alle ist."

    Auch die Formel-1-Bosse sahen sich genötigt, auf die Meldungen zu reagieren. Sie schrieben in einem Statement auf Twitter, das Fehlverhalten jener Fans nicht tolerieren zu wollen. In dem Statement, das kurz vor dem Grand Prix in Spielberg veröffentlicht wurde, war von "völlig inakzeptablen Kommentaren" die Rede. "Wir nehmen diese Angelegenheiten sehr ernst. Dieses Benehmen ist inakzeptabel und wird nicht toleriert werden", erklärten die Chefs der PS-Königsklasse.

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      Formel-1-Action in Spielberg
      Formel-1-Action in Spielberg
      gepa
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        Grand Prix von Spielberg: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
        Grand Prix von Spielberg: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
        James Moy / PA / picturedesk.com