Österreich

VIDEO: Identitären-Demo und Gegendemos in Wien

Heute Redaktion
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Die rechtsextremen "Identitären" demonstrierten am Samstag für "ein starkes Europa", linke Demonstranten veranstalten mehrere Gegenmärsche. Es kam zu Zusammenstößen. Am Gürtel kam es zu sieben Festnahmen. Bei Auseinandersetzungen gab es insgesamt 13 Verletzte, davon auch vier Polizisten.

 





" demonstrierten am Samstag für "ein starkes Europa", linke Demonstranten veranstalten mehrere Gegenmärsche. Es kam zu Zusammenstößen. Am Gürtel kam es zu sieben Festnahmen. Bei Auseinandersetzungen gab es insgesamt 13 Verletzte, davon auch vier Polizisten.

13 Verletzte, sieben Festnahmen, eine Anzeige nach dem Verbotsgesetz - das ist die traurige Bilanz der Ausschreitungen beim Aufmarsch der rechtsextremen "Identitären" am Samstag in Wien. Die rechte Gruppierung plante einen Marsch vom Urban-Loritz-Platz bis nach Schönbrunn. Gleich mehrere linke Gegendemos blockierte den Marsch allerdings derart, dass die Rechten es nur bis zum Westbahnhof schafften.

Schon früh gab es Auseinandersetzungen zwischen den Lagern. Immer wieder versuchten sowohl Linke als auch Rechte, zu ihren jeweiligen Gegnern zu gelangen. Von beiden Seiten flogen Wurfgeschossen, teilweise sogar Steine und Glasflaschen. Sowohl Rechte als auch Linke versuchten mehrmals die Polizeiabsperrungen zu überwinden. Die Exekutive, die mit den ständigen Richtungswechseln der Demozüge zum Teil überfordert schien, setzte gegen beide Parteien Pfefferspray ein.

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— Christian Lapp (@christianlapp)
Gegen 14 Uhr versammelten sich die  vor der Stadthalle, um für "ein freies und starkes Europa der Zukunft" in Wien zu demonstrieren. Die Polizei errichtete bei der Anreise einen Korridor zwischen Hütteldorfer Straße, wo sich die rechten Anhänger aufhielten und der Märzstraße, wo linke Demonstranten unterwegs waren.

Auf Seiten der "Identitären" fanden sich zunächst etwa 150 Teilnehmer ein. Parolen wie "Von Bregenz bis nach Wien keinen Muezzin" oder "Heimat, Freiheit, Tradition; Multikulti Endstation" waren zu hören. Gegen 14.40 Uhr begann der offizielle Teil der Demonstration. "Wien ist unsere Stadt" und "Von Ottakring bis Simmering: Wien bleibt Wien", skandierten die "Identitären"-Anhänger.

Ausländische Rechtsextreme trafen ein

Die Demonstranten marschierten auf der Hütteldorfer Straße in Richtung Urban-Loritz-Platz. "Nazis raus" schrien linke Aktivisten, die sich auf der anderen Seite der Polizeisperre aufhielten. Die Rechtsextremen, deren Pulk inzwischen durch ausländische Unterstützer auf rund 400 angewachsen war, wollte bis Schönbrunn marschieren, waren aber bereits am Urban-Loritz-Platz blockiert. 

Laut "Presse" sonderte sich eine Gruppe von Rechtsradikalen von der "Identitären"-Demo ab und bewarf die linken Gegendemonstranten mit Gegenständen. Es sollte nicht die letzte Gewalt-Eskalation bleiben. Die "Identitären" bogen nach rechts ab und marschierten einige Meter den Gürtel hinunter. Dort verhinderte die Polizei erneut ein Aufeinandertreffen mit den Gegendemonstranten. 



Eskalation: Mehrere Festnahmen

Wenig später kam es zur größeren Eskalation. Sieben Gegendemonstranten wurden laut Polizei festgenommen, es flogen Wasserbomben, außerdem detonierten mehrere Böller. Laut einer Aussendung der Polizei flogen auch Steine, Glasflaschen und Eisenstangen. Die Exekutive vergrößerte daraufhin den Abstand zwischen den beiden Seiten. Gegen 15.20 Uhr setzten sich die "Identitären" in Richtung Westbahnhof in Bewegung. Ein "Identitärer" wurde wegen Verstoß gegen das Verbotsgesetz angezeigt.

Die Lage blieb angespannt, Gegenstände flogen durch die Luft. Die Polizei setzte "individuell Pfefferspray ein", weil Beamten von Demonstranten angegriffen worden seien. Auch der "Heute"-Kameramann wurde von Wurfgeschossen wie Eiern getroffen und bekam etwas vom polizeilichen Pfefferspray ab. 

 

Polizisten werden von Demonstranten angegriffen, daher wird Pfefferspray individuell eingesetzt.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien)



— christopher glanzl (@tschoka23)
"Es wird nicht die letzte Demo sein, wir werden jedes Jahr wiederkommen", tönte es aus dem "Identitären"-Megafon. Gegen 16.30 Uhr erklärten die Rechtsradikalen ihre Demo nach mehreren Reden schließlich für beendet.

Die rechten Demonstranten teilten sich auf, manche gingen direkt zu den Bahnsteigen am Westbahnhof, andere fuhren mit den U-Bahn-Linien U3 und U6 in die Wiener Innenstadt. Dort kam es noch zu einigen Aufeinandertreffen zwischen den beiden Lagern, diese lbieben aufgrund der starken Polizeipräsenz allerdings friedlich.

Mehrere Gegendemos

Die "Offensive gegen Rechts" und das "No Facism"-Bündnis haben bei der Polizei Gegenveranstaltungen angemeldet - insgesamt zwei Gegenmärsche und elf Standkundgebungen. Die "Offensive gegen Rechts" verbuchte den Tag als "Erfolg" für sich. Der Marsch nach Schönbrunn sei erfolgreich blockiert worden.