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Video von Todes-Prügelei im Netz aufgetaucht

Heute Redaktion
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Im Netz kursiert offenbar ein Film der tödlichen Prügel-Attacke von Augsburg. Das Video wurde von einer Dashcam aufgenommen und zeigt mehr als die Polizei bisher mitgeteilt hat.

Das Video war vorübergehend im Internet zu finden und dokumentiert die tödliche Prügel-Attacke auf einen 49-jährigen Feuerwehrmann am Augsburger Königsplatz. Der 15 Sekunden lange Film liegt der "Augsburger Allgemeinen" vor und zeigt mehr, "als die Ermittler bislang mitgeteilt haben", heißt es in dem Bericht.

Aufgezeichnet wurde das brisante Video laut der deutschen Zeitung von der Dashcam eines Taxis. Diese Kameras werden verwendet, um das Geschehen vor einem Fahrzeug zu filmen und können so etwa bei einem Unfall als Beweismittel dienen.

Am vergangenen Freitag, dem 6. Dezember, zeichnete die Frontscheiben-Kamera des Taxis aber etwas ganz anderes auf. Die Dashcam lief, als der Feuerwehrmann totgeprügelt worden ist.

Video zeigt Handgemenge

Der kurze Film zeigt, wie es zwischen dem 49-jährigen späteren Opfer und mehreren Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kurzes Handgemenge gibt. Auch der Feuerwehrmann schubst dabei laut "Augsburger Allgemeine" einen der Kontrahenten aus der Gruppe weg.

Von wem der erste Schubster genau ausging, das sei auf dem Video nicht deutlich zu erkennen, schreibt die Zeitung weiter. Der Clip wurde aus einiger Distanz aufgenommen und ist unscharf. Während der Rangelei bekommt der Feuerwehrmann einen Schlag ab und geht zu Boden. Anschließend bleibt er reglos liegen.

Wie die "Augsburger Allgemeine" weiter berichtet, gab es wegen des kurzen Films sofort Spekulationen, der 49-Jährige könnte womöglich mit dem Streit begonnen haben. Der Schlag, von dem er getroffen wurde, könne gar "Notwehr" gewesen sein.

Laut Aussage eines Anwalts, der einen der sieben Tatverdächtigen vertritt, weichen die Aufnahmen der Dashcam gravierend von dem ab, was im Haftbefehl stehe. So sei etwa das vorangegangene Handgemenge vor dem tödlichen Schlag bisher nicht von den Ermittlern erwähnt worden.

Das sagt die Polizei

Die "Augsburger Allgemeine" fragte bei der Polizei nach, und Kripo-Chef Gerhard Zintl widersprach dem Anwalt vehement. Auf dem Video sei nichts zu erkennen, was einen Faustschlag rechtfertige, so Zintl gegenüber der Zeitung. Neben dem Dashcam-Video hätten die Beamten auch die Aufnahmen der Videoüberwachung am Königsplatz ausgewertet. Darauf sei zu sehen, wie der Feuerwehrmann sehrwohl von der Gruppe umzingelt werde.

Nur kurze Zeit später habe das Opfer dann "mit voller Wucht" von der Seite einen Schlag gegen den Kopf bekommen. Der Schlag war für den 49-Jährigen tödlich - und nicht der Aufprall auf den Boden.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei kam der tödliche Schlag von einem 17-jährigen Jugendlichen. Halid S. befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Der junge Augsburger ist kein unbeschriebenes Blatt und bereits polizeibekannt. Die Ermittlungen der Polizei sowie die Einvernahmen laufen auf Hochtouren.