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Video von Todesschüssen bei Ferguson umstritten

Heute Redaktion
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Seit den tödlichen Schüssen der Polizei auf den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown am 9. August in Ferguson im US-Staat Missouri kommt es immer wieder zu Unruhen. Nachdem am 19. August unweit von Ferguson Polizisten einen anderen Afroamerikaner erschossen, drohte die Lage zu eskalieren. Nun veröffentlichte die Polizei ein Video der Todesschüsse - und wirft damit nur noch mehr Fragen auf. Die Situation in Ferguson hat sich unterdessen etwas entspannt, die Nationalgarde wurde abgezogen.

am 9. August in Ferguson im US-Staat Missouri kommt es immer wieder zu Unruhen. Nachdem am 19. August unweit von Ferguson Polizisten einen anderen Afroamerikaner erschossen, drohte die Lage zu eskalieren. Nun veröffentlichte die Polizei ein Video der Todesschüsse - und wirft damit nur noch mehr Fragen auf. Die Situation in Ferguson hat sich unterdessen etwas entspannt, die Nationalgarde wurde abgezogen.

Der zweite Tatort liegt nur wenige Kilometer von Ferguson entfernt. Der 23-Jährige habe die Beamten mit einem Messer bedroht, sagte Polizeichef Sam Dotson. Der Verdächtige habe sich unberechenbar verhalten und die Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen. Die genauen Umstände des Vorfalls werden noch untersucht. Der Verdächtige soll zuvor Lebensmittel aus einem Geschäft gestohlen haben.

Nach den anhaltenden Protesten veröffentlichte die Polizei nun ein Video, das die Todesschüsse zeigt. Doch dieses ist umstritten und wirft nur neue Fragen auf. Der Clip zeigt nämlich, dass sich der Erschossene kurz vor dem Drama aggressiv verhielt, aber ein versuchter Angriff mit dem erhobenen Messer, wie es die Polizei dargestellt hatte, ist nicht zu erkennen.

Obwohl sie ihn mehrfach ermahnt hätten, das Messer abzulegen, sei er trotzdem weiter auf sie zugekommen, so die Beamten. Als der Mann nur noch gut ein Meter von den Beamten entfernt gewesen sei, hätten sie auf ihn geschossen. Die US-Justiz versprach eine umfassende Aufklärung aller Vorfälle rund um Ferguson, indes ist die Forderung nach Taser-Waffen bei den US-Polizisten wieder aufgeflammt.

"Gute Nacht in Ferguson"

Die Lage in Ferguson hat sich etwas entspannt. "Heute war eine gute Nacht in Ferguson", zog der Polizeioffizier Ron Johnson Bilanz. Zwischen 50 und 100 Menschen hatten am Mittwochabend auf der West Florissant Avenue demonstriert, die seit dem Tod Browns zur Protestmeile geworden war.

Ein Beamter wurde von einer geworfenen Flasche getroffen, aber nicht verletzt. Es flogen keine Molotowcocktails, und es fielen keine Schüsse. Die Polizei setzt weder Tränengas noch Blendgranaten ein, stand aber schwer bewaffnet und mit gepanzerten Wagen bereit. Johnson zufolge gab es in der Nacht auf Donnerstag sechs Festnahmen. 24 Stunden zuvor waren es noch 47 gewesen.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Missouri hat die Nationalgarde aus der Kleinstadt abgezogen. Die Lage habe sich "stark verbessert", teilte Jay Nixon am Donnerstag mit.