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Viele Asthmatiker leiden unnötig

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Mehr als die Hälfte der Asthmatiker sind ohne optimale Krankheitskontrolle und leiden somit unnötig an unangenehmen Symptomen. Doch eine Änderung ist in Sicht: Und zwar durch eine zusätzliche Therapie mit Medikamenten, die bisher vor allem bei der "Raucherkrankheit" COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) eingesetzt wurden.

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) eingesetzt wurden.

"22 Prozent der Asthmapatienten geben an, ihre Krankheit sei komplett unter Kontrolle. Befragt man hingegen dazu die behandelnden Ärzte, erreichen 85 Prozent der Patienten nicht das eigentliche Behandlungsziel", meint Bernd Disse, Chef der Abteilung für Lungenkrankheiten.

Die aktuellen internationalen Behandlungsleitlinien empfehlen - nach dem Schweregrad der Symptome bzw. der Lungenfunktion - eine Stufenleiter an Therapieformen: von kurz wirksamen Bronchienerweiterern (Beta-Mimetika) beim Anfall bis zu hoch dosierten inhalativen Cortison-Präparaten, lang wirksamen Beta-Mimetika und allfälligen Zusatztherapien.

Das soll wieder reduziert werden, wenn die Symptome wieder unter Kontrolle und die chronische Entzündung in den Atemwegen wieder gedämpft ist. Die Behandlung soll aber auch plötzliche Verschlechterungen ("Exazerbationen") verhindern, weil die auch zu einem Lungenfunktionsverlust führen und sogar lebensgefährlich werden können.

Disse: "Der Tod von Asthmatikern in der Notfallaufnahme ist zum Glück selten geworden." Doch keine Atemnot über Tag und Nacht hinweg, keine Hustenanfälle etc. - das ist für viele Asthmatiker noch ein Wunschtraum.

Mittlerweile hat sich beides vermischt: Kortisonpräparate werden bei COPD (zum Offenhalten der Bronchien)-Patienten zusätzlich verwendet, weil auch bei dieser Erkrankung der Lunge eine Entzündungsreaktion vorliegt. Umgekehrt "wanderten" die Anticholinergika in Richtung Asthma.

Bessere Therapie...

Derzeit laufen groß angelegte Wirksamkeitsstudien. Erst dann könnte die Zusatzmedikation zugelassen werden. Aber offenbar erhöht eine Bronchien-Erweiterung über zwei Wirkmechanismen den Effekt der Therapie deutlich.