Fussball

Viele Fragezeichen bei der Austria nach Stöger-Aus

Peter Stöger hört bei der Austria auf. Der Abschied der Klub-Ikone ist in Favoriten nur eines von vielen Problemen.

Erich Elsigan
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Peter Stöger
Peter Stöger
GEPA

Am Samstag nach der 0:1-Pleite gegen Hartberg, wenige Stunden vor seinem 55. Geburtstag, ließ Peter Stöger die Bombe platzen: Er verlässt im Sommer "seine" Austria. Über die Gründe will die violette Ikone erst kommende Woche im Detail sprechen. Fakt ist: Dem Trainer und Sportdirektor fehlt beim Verein eine Perspektive. 

"Wo ist die Zielsetzung?"

"Am Ende geht’s auch darum, was man sich erwartet. Wo ist die Zielsetzung. Wo ist der realistische Ansatz", sagt Stöger. "Es sind einige Dinge, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Da geht’s um verschiedenste Zugänge, natürlich auch um Rahmenbedingungen, da geht’s um Einschätzungen im Klub, da geht’s um Strategien im Klub." Salopp gesagt: Es hapert an allen Ecken und Enden. 

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    Die Karriere von Peter Stöger: Bundesliga-Kicker, Dortmund-Trainer, Austria-Vorstand, "Veilchen"-Coach
    Die Karriere von Peter Stöger: Bundesliga-Kicker, Dortmund-Trainer, Austria-Vorstand, "Veilchen"-Coach
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    Auf die Austria kommt nun viel Arbeit zu – nicht nur die Suche nach einem neuen Trainer-Team. Vor allem finanziell ist trotz des Einstiegs der Insignia-Gruppe noch vieles unklar. Wirtschafts-Vorstand Markus Kraetschmer, dessen Vertrag verlängert wird, erklärte am Samstag, dass noch keine Bankgarantien vorhanden sind. Somit wäre es wenig überraschend, wenn die "Veilchen" am Dienstag in erster Instanz keine Lizenz für die Bundesliga-Saison 2021/22 bekommen. 

    Völlig offen ist auch, mit welchem Budget ein neuer Trainer "einkaufen" gehen darf. Viele aktuelle Spieler werden die Austria nach der Saison verlassen – einige hatten ihren Verbleib von der Stöger-Zukunft abhängig gemacht.

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      Die größten Austria-Spieler aller Zeiten
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      Da Stöger auch Sportchef ist, stellt sich zudem die Frage, wer ab sofort Verträge verhandelt und Gespräche mit Spieler- und Trainer-Kandidaten führt. Zur Auswahl stehen Kraetschmer, Klub-Boss Frank Hensel und Neo-Vorstand Gerhard Krisch, der ab 1. Mai im Amt ist. Männer, die in erster Linie das Wirtschaftliche beherrschen. Für das Sportliche sind und waren Stöger und Ralf Muhr zuständig – doch auch sein Vertrag endet im Sommer. 

      Bleibt die sportliche Zukunft. Die Austria liegt nach dem 0:1 gegen Hartberg in der Qualifikations-Gruppe nun auf Rang zwei. Der Vorsprung auf den letzten Platz beträgt acht Runden vor Schluss bescheidene fünf Zähler.