Tausende Arbeiter fehlen

Viele offen Stellen: Experte für "gezielte Zuwanderung"

Österreichs Wirtschaft befindet sich in einer Krise. Für Unternehmen könnte sich das Problem aber noch verschärfen, denn es fehlt an Arbeitskräften.
Lukas Leitner
18.02.2025, 09:27

Die Lage der heimischen Wirtschaft ist weiterhin prekär. Nach wie vor ziehen Inflation und Teuerung der Bevölkerung monatlich das Geld aus dem Börserl und immer mehr heimische Unternehmen schlittern wöchentlich in die Pleite.

Es fehlt an Arbeitskräften

Ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt ist aber noch nicht in Sicht, das Problem droht sich sogar noch zu verschärfen. Denn wie nun eine Analyse der "Agenda Austria" zeigt, fehlt es den österreichischen Unternehmen an Arbeitskräften – und das trotz steigender Arbeitslosigkeit.

"Besonders in technischen, handwerklichen und Gesundheitsberufen übersteigt die Zahl offener Stellen weiterhin das Angebot." Aus der Analyse geht dabei klar hervor, dass sich das Blatt in den letzten zehn Jahren gewendet hat. Während damals in vielen Branchen noch ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung standen, herrscht heute ein akuter Mangel.

Drastische Werte in vielen Bereichen

So gab es 2014 in der Elektrikerbranche 4,85 Arbeitslose pro offener Stelle, 2024 liegt dieser Wert aber nur mehr noch bei 1,07. Ähnliches ist auch bei "Sicherheitsorgane und Berufsfeuerwehr" vorzufinden. Während es 2014 noch 3,22 Arbeitslose pro unbesetzten Arbeitsplatz gab, waren es 2024 nur 1,06.

Besonders hart trifft es darüber hinaus den Gesundheitsbereich – hier sackte der Wert von 7,21 auf 1,08 ab. Damit waren 2024 gleich 6.809 Stellen unbesetzt – gegenüber 7.323 Arbeitslosen. Bei den Technikern für Maschinenbau und Elektronik gibt es sogar weniger Arbeitslose (1,966) als offene Stellen (3.044).

Keine Entlastung in Sicht

Für die Unternehmen ist dieser Mangel verheerend, denn aufgrund der fehlenden Mitarbeiter müssen beispielsweise auch Aufträge abgelehnt werden – eine Entlastung ist nicht in Sicht. Die Agenda Austria rechnet sogar mit einer Verschärfung des Problems aufgrund der demografischen Entwicklung.

"Notwendig sind höhere Anreize für die Aufnahme einer Beschäftigung und niedrigere Anreize für die Reduzierung der Arbeitszeit sowie eine gezielte Zuwanderung in die Arbeitsmärkte, statt in die Sozialsysteme", erklärte Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. Denn auch wenn sich die Lage in einigen Bereichen kurzzeitig entspannt hat, "bleibt der Arbeitskräftemangel eine ernsthafte Wachstumsbremse".

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 18.02.2025, 09:31, 18.02.2025, 09:27
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