People

Corona legte "Vienna Blood"-Produktion beinahe lahm

Drehen in Corona-Zeiten – auch die zweite Staffel von "Vienna Blood" war betroffen, wie Produzent Oliver Auspitz im Talk mit "Heute" erzählt. 

Romina Colerus
Teilen
Produzent Oliver Auspitz plauderte mit "Heute" über die Dreharbeiten zu "Vienna Blood"
Produzent Oliver Auspitz plauderte mit "Heute" über die Dreharbeiten zu "Vienna Blood"
Andreas Tischler / Vienna Press

Die "Vorstadtweiber", "Maria Theresia" oder eben "Vienna Blood" – all diese Erfolgsformate werden vom Wiener Oliver Auspitz produziert. "Heute" stattete ihm einen Besuch in seinem Büro ab, um über die neuen Folgen von "Vienna Blood" (30. Oktober, 31. Oktober und 01. November um 20.15 Uhr in ORF 2) und Corona-Maßnahmen am Set zu plaudern. Auftakt zum Start der zweiten Staffel macht „Die traurige Gräfin“ in deren Rolle Sunnyi Melles schlüpft. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, doch war es tatsächlich einer? Dieser Frage gehen Matthew Beard (alias Max Liebermann) und Juergen Maurer (alias Oskar Rheinhardt) auf den Grund. "Es sind drei brandneue Fälle und in jede Folge behandelt einen Fall, der sowohl psychologisch als auch Crime-mäßig von Max und  Oskar zu behandeln ist. Horizontal entwickelt sich über alle drei Folgen auch die private Geschichte der beiden – in punkto Liebe und mit ihren Familien", verrät Auspitz. Besonders spannend wird es in Liebesangelegenheiten bei Max Liebermann: "Er ist zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Welten zerrissen – wie halt jeder Mann", lacht der Produzent. "Ja, da geht es heiter weiter, kann man sagen." 

1/8
Gehe zur Galerie
    Matthew Beard und Juergen Maurer in "Vienna Blood", "Die schwarze Feder." Ein Straßenkind findet die Leiche eines zu Tode gefolterten Mannes. Seine Identität erweist sich als gefälscht.
    Matthew Beard und Juergen Maurer in "Vienna Blood", "Die schwarze Feder." Ein Straßenkind findet die Leiche eines zu Tode gefolterten Mannes. Seine Identität erweist sich als gefälscht.
    ORF

    Spannend ist natürlich auch der Aspekt, dass nicht auf Deutsch, sondern Englisch gedreht wird. So muss sich Juergen Maurer sogar selbst im Nachhinein synchronisieren. "Unsere britischen Co-Partner haben natürlich viel Wert daraufgelegt, dass ein Coach am Set ist, um eben die Aussprache und den Duktus zu kontrollieren. Und das ist schon eine Herausforderung. Juergen dreht international und kann das sehr gut verinnerlichen und dadurch ihr schauspielerisches Talent sogar noch weiterentwickeln können. Manchmal ist es sogar leichter einen Satz auf Englisch cool auszusprechen, als in Deutsch", erklärt der Wiener. "Ich habe mit Juergen ja schon oft zusammengearbeitet. Bei den "Vorstadtweibern" und eben "Vienna Blood"  siehst du dann richtig, wie er mit der englischen Sprache noch eins draufpacken kann." Und dann erzählt Auspitz noch eine witzige Geschichte von der ersten Staffel, die mehr als erfolgreich angelaufen ist – auch auf BBC in Großbritannien. "Die Engländer vergleichen ihn mit Sean Connery. Er ist der Sean Connery von Österreich, weil er anscheinend einen Duktus wie Connery hat. Juergen ist ja auch ein sehr fescher und männlicher Kerl – ja, er ist sehr gut angekommen in England." 

    Robert Dornhelms Corona-Erkrankung machte Produktion fast Strich durch die Rechnung 

    Doch während die erste Staffel weit vor Corona gedreht wurde, fielen die Dreharbeiten für die drei neuen Folgen genau in die Pandemie. Genauer gesagt in den Sommer 2020 – und schon vor Beginn der Dreharbeiten ereilte das Film-Team eine Hiobsbotschaft: Regisseur Robert Dornhelm erkannte von Covid und konnte nicht drehen. "Wir haben im August angefangen zu drehen. Drei Wochen vor Start hat mich Robert angerufen und gesagt, dass er positiv ist. Dann hat er Fieber bekommen und ich habe ihn, auf Anraten unserer Ärzte, gleich ins Krankenhaus Favoriten bringen lassen. Was den Vorteil gehabt hat, dass er in sicheren Händen war, der Nachteil war, dass die damals, wenn du einmal im Spital warst, dich nicht mehr rausgelassen haben, bis du auch den richtigen CT-Wert hast. Die Symptome waren bei ihm zwar nach 3 oder 4 Tagen unter Kontrolle bei ihm, aber dann haben wir ihn nicht mehr rausbekommen – er musste zweieinhalb Wochen im Spital bleiben und auch danach durfte er nicht ans Set, wegen dem CT-Wert. Deswegen haben wir dann, um die Produktion zu retten, ist uns  Marvin Kren (Anm.: "Freud") eingesprungen und hat die ersten drei Wochen gedreht."

    Maskenfreie TV-Momente 

    Auch Set selbst gab es zu einem späteren Zeitpunkt einen Corona-Fall, der die Produktion zum Glück aber nicht stoppte. Corona hat alles verändert. "Ja, natürlich müssen strenge Maßnahmen eingehalten werden. Tägliches testen und auch keine Feste, die sonst üblich waren. Es bleibt schon viel auf der Strecke", fasst der Erfolgsproduzent zusammen. Thematisieren will Auspitz die Pandemie aber nicht, auch nicht in kommenden Produktionen. "Bei der US-Serie 'This is us" oder 'Grey's Anatomie' wird auf Corona eingegangen. Doch die meisten machen das nicht – wir gehen von "normalen Verhältnissen" aus und damit kannst du das auch am Set ausblenden. Die Sehnsucht der Menschen nach einer Normalität und Träumen so hoch ist, dass sie nicht auch noch den Fernseher aufdrehen wollen und wieder Masken sehen." 

    "Wie Nina Proll zu dem Thema Corona steht, ist ihre höchstpersönliche Angelegenheit" 

    Und wie geht Auspitz mit Schauspielerin um, die sich offen gegen eine Impfung aussprechen, beziehungsweise bei Anti-Corona-Videos mitwirken? "Ich halte das so, wie ich es privat halte: Ich probiere mit diesen Menschen so wenig wie möglich über diese Themen zu sprechen. Ich glaube, jeder hat auch im privaten Umfeld Menschen, die das vielleicht anders sehen – das ist ja tragisch – dass Covid, und auch ein paar andere aktuelle Themen, Menschen total trennt. Es gibt es leider nicht, dass man am Schluss zu einer gemeinsamen Lösung kommt. So hab ich das für mich gehalten. Wir müssen einfach die Sicherheitsstandards waren. Ich habe ja auch viel mit Nina Proll gearbeitet in Covid-Zeiten, weil sie eine meine Hauptdarstellerinnen in "Vorstadtweiber" ist und außerdem auch eine Freundin. Wir haben das Thema eigentlich komplett ausgelassen und testen musste sie sich sowieso jeden Tag. Sie hat sich getestet, hat aufgepasst und die Maskenpflicht eingehalten und damit ist so allem nachgekommen. Wie sie zu dem Thema steht, ist ihre höchstpersönliche Angelegenheit." 

    Mehr zum Thema