Welt-Kastrations-Tag

Vier Millionen verwildete Hauskatzen in Österreich

Tierheime schlagen jährlich Alarm ob des großen Katzenelends in Österreich. Angeblich leben vier Millionen heimatlose Miezekatzen unter uns.

Heute Tierisch
Vier Millionen verwildete Hauskatzen in Österreich
Am 27. Februar sollen Haustierbesitzer an die wichtige Kastration der Haustiere erinnert werden. 
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Viele ehrenamtliche Tierschützer und auch alle Mitarbeiter, Unterstützer und Interessierte des Tierschutz Austria haben das Katzenelend in Österreich schon längst erkannt, denn keiner weiß, dass schätzungsweise vier Millionen verwilderte Hauskatzen unter uns leben. Meist krank, hungernd oder verletzt. Anlässlich des Weltkastrationstages am 27. Februar fordern die Tierschützer endlich eine wirksame Rechtslage zur Eindämmung der leidenden, heimatlosen Kätzchen. 

Katzenelend soweit das Auge reicht

"In Österreich wird die Anzahl verwilderter Hauskatzen von 200 000 bis vier Millionen geschätzt! Katzen weisen ein exponentielles Populationswachstum auf und können ab der Geschlechtsreife (mit ungefähr fünf Monaten) bis zu zwölf Junge pro Jahr gebären. Das führt von Frühling bis Herbst zu regelrechten Katzenschwemmen, die Tierheime an den Rand ihrer Kapazitäten bringen", informiert Tierschutz Austria Präsidentin MMag.a Dr.in Madeleine Petrovic.

Da die meisten verwilderten Hauskatzen Träger von Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, FIP, Katzenseuche, Leukose und Toxoplasmose sind, sind zahlreiche Nachkommen durch diese akuten Erkrankungen schweren Leiden ausgesetzt.

Inzucht und Missbildung

"Viele tragen gesundheitliche Beeinträchtigungen davon oder versterben qualvoll. Da verwilderte Hauskatzen standorttreu sind, führt die Inzucht in den einzelnen Populationen zu schweren Missbildungen oder anderen gesundheitlichen Schäden. Zusätzlich leiden diese Katzen an Hunger, Verletzungen, Parasiten und sind Gefahren wie dem Straßenverkehr und Giftködern ausgesetzt. Angesichts dieser vielschichtigen Probleme ist es dringend erforderlich, wirksame Maßnahmen zum Schutz und zur Bestandskontrolle von Katzen anzuordnen", so Marion Wagner von der "Initiative Katzen-Kastrationspflicht".

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    <strong>BRAIN:</strong> Die achtjährige Katzendame kam als Fundtier ins TierQuarTier Wien. Sie zeigt sich Menschen gegenüber sehr skeptisch und möchte vorerst nicht berührt werden. In einem neuen Zuhause kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis Brain Vertrauen fasst und die Nähe zum Menschen akzeptiert.
    BRAIN: Die achtjährige Katzendame kam als Fundtier ins TierQuarTier Wien. Sie zeigt sich Menschen gegenüber sehr skeptisch und möchte vorerst nicht berührt werden. In einem neuen Zuhause kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis Brain Vertrauen fasst und die Nähe zum Menschen akzeptiert.
    TierQuarTier Wien

    Zu großer "Interpretationsspielraum" 

    "Aufgrund unklarer Formulierungen mit großem Interpretationsspielraum und fehlender Regelungen ist ein Vollzug der derzeitigen Katzenkastrationspflicht unmöglich! Wir fordern daher eine allgemeine Kastrations- und Chippflicht von Katzen", so Wagner weiter. Durch die Umsetzung der Maßnahmen soll die Zahl unkastrierter Katzen mit und ohne Halter in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen. Dies würde auch eine Entlastung der überfüllten Tierheime durch Fund- und Abgabekatzen bedeuten und viel Leid und Elend unversorgter, verwilderter Hauskatzen verhindern.

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Welt-Kastrations-Tag wird in Österreich das große Katzenelend und die Notwendigkeit einer effektiven Rechtslage zur Eindämmung des Problems thematisiert
    • Es wird geschätzt, dass bis zu vier Millionen verwilderte Hauskatzen im Land leben, die an Hunger, Krankheiten und Gefahren wie dem Straßenverkehr leiden
    • Tierschützer fordern eine Kastrations- und Chippflicht, um die Zahl der unkastrierten Katzen zu reduzieren und Tierheime zu entlasten
    red
    Akt.