Life

Viertel der Österreicher fürchtet um Urlaubsgeld

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia.com

Das Urlaubsgeld war für viele Österreicher wie auch das Weihnachtsgeld jahrelang eine Selbstverständlichkeit. Es wird für Reisen, aber von einem Drittel der Bürger für alltägliche Ausgaben und von jedem Fünften zur Tilgung von Schulden und Kontoüberziehungen verwendet. Einer IFES-Umfrage zufolge befürchtet ein Viertel der Österreicher eine Streichung des lieb gewonnenen Urlaubsgelds in den nächsten fünf bis zehn Jahren.

Viele Österreicher glauben, dass ihnen das 13. und 14. Gehalt nicht zu nehmen ist. Denn laut der von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) in Auftrag gegebenen Umfrage glaubt fast die Hälfte von 400 Befragten, dass die Urlaubs-und Weihnachtsgelder gesetzlich verankert sind. Das sind sie aber nicht, sie stehen in den Kollektivverträgen, was ebenfalls in etwa jeder Zweite wusste.

25 Prozent sehen die Abschaffung des Urlaubsgelds für wahrscheinlich, 74 Prozent sehen das 13. und 14. Gehalt hingegen dauerhaft gesichert. 94 Prozent wollen so wie bisher die Auszahlung vor dem Sommer und zu Weihnachten. Eine anteilsmäßige monatliche Auszahlung wird von der Mehrheit abgelehnt.

36 Prozent nutzen Urlaubsgeld für tägliche Ausgaben

Verwendungszweck Nummer eins ist eindeutig der Urlaub. Doch viele Österreicher benötigen das Urlaubsgeld für andere Zwecke. Der Vergleich zeigt, dass nun 36 Prozent die Sonderzahlungen für tägliche Ausgaben brauchen. Ebenfalls 36 Prozent gaben an, die Gelder für die Altersvorsorge oder für spätere Anschaffungen zu benötigen. 18 Prozent würden damit Schulden und Kontoüberziehungen abdecken.

Eine Abschaffung würde laut Gewerkschaft nicht nur das Ansparen von Reserven gefährden, sondern auch notwendige Anschaffungen und die Deckung der steigenden Lebenshaltungskosten. Arbeiterkammer-Expertin Silvia Angelo: "Die finanziellen Spielräume haben sich seit 2008 eingeengt." 2013 seien sowohl der Konsum zurückgegangen, als auch die Sparquote gesunken.

83 Prozent der Angestellten für Millionärssteuer

Die Finanzierung einer Lohnsteuersenkung durch die Streichung der Steuervorteile beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld - wie sie etwa - wird in der Umfrage abgelehnt. Das wäre eine Steuerreform "von der linken in die rechte Hosentasche", kommentierte Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian. Stattdessen sind 83 Prozent der befragten Angestellten für eine Millionärssteuer.