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Viertes Leck in Pipeline – es ist aus dem All sichtbar

Bereits am Montag hat es drei Lecks in der Nord Stream 2 Pipeline gegeben. Experten gehen von Sabotage aus. Nun ist ein weiteres Leck entdeckt worden.

Hier ist das ausströmende Gas an der Wasseroberfläche zu sehen – auf einem Satelliten-Bild aus dem All.
Hier ist das ausströmende Gas an der Wasseroberfläche zu sehen – auf einem Satelliten-Bild aus dem All.
via REUTERS

Ein weiteres Leck an Nord Stream 2 wurde entdeckt. Dies vermeldet die schwedische Küstenwache. "Zwei dieser vier Löcher befinden sich in der Wirtschaftszone Schwedens", sagte Jenny Larsson, Sprecherin der Küstenwache, der Zeitung "Svenska Dagbladet". Regierungen in ganz Europa gehen von einem Sabotageakt aus.

In den sozialen Medien kursieren zwei Hauptverdächtige: Russland und die USA. Vereinzelt gibt es auch Theorien darüber, dass die Ukraine einen Sabotageakt verübt haben könnte oder dass China der Verursacher ist. Marc Finaud, Rüstungsexperte und Associate Fellow am Center for Security Policies (GCSP), und sein Kollege Jean-Marc Rickli, Leiter des Bereichs Globale und aufkommende Risiken, schätzen ein. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann nichts ausgeschlossen werden. Was wir aber sagen können: Für eine solche Operation werden Mittel benötigt, über die nur Staaten verfügen", sagen die Experten.

Die drei Lecks, die bereits am Dienstag entdeckt wurden, befänden sich in einigem Abstand zueinander, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag. Es sei daher schwer vorstellbar, dass es sich um einen Zufall handle. Es sei aber noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des technischen Aufwands eigentlich nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, der dafür Kampfschwimmer oder Unterwasserdrohnen eingesetzt haben könnte.

Nord Stream kennt Ausmaß des Schadens noch nicht

Noch kennt Nordstream das Ausmaß des Schadens nicht: "Wegen der Sperrzone dürfen wir uns dem Leck nicht nähern – doch wir sind bereit, sobald die Sperre aufgehoben wird und das Wetter es zulässt", sagt der Sprecher. Spezialisten würden jetzt aufgeboten. Von Schiffen aus und mit unbemannten Unterwassergeschossen werde dann untersucht, was die Ursache ist, wie groß der Schaden ist und wie er behoben werden kann. Die EU vermutet Sabotage. Es kursieren mehrere Theorien darüber, wer der Urheber ist.

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    Ein halbes Jahr nach den Explosionen haben dänische Behörden ein unbekanntes Objekt an der Nord-Stream-Pipeline entdeckt.
    Ein halbes Jahr nach den Explosionen haben dänische Behörden ein unbekanntes Objekt an der Nord-Stream-Pipeline entdeckt.
    HANDOUT, DANISH MINISTRY OF DEFENCE / AFP / picturedesk.com