Klimaschutz

So klimaschädlich sind die Gaslecks in der Ostsee

Aus den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 werden riesige Mengen Gas in die Luft geblasen. Das kann verheerende Folgen für die Umwelt haben.

Heute Redaktion
Riesige Lecks in Nord-Stream-Pipelines: Nahe der Insel Bornholm verwandelt das entweichende Gas die Ostsee in ein Schaumbad. Eine dänische F-16 nahm bei einem ersten Erkundungsflug am 27. September 2022 dieses Bild auf.
Riesige Lecks in Nord-Stream-Pipelines: Nahe der Insel Bornholm verwandelt das entweichende Gas die Ostsee in ein Schaumbad. Eine dänische F-16 nahm bei einem ersten Erkundungsflug am 27. September 2022 dieses Bild auf.
Dänische Streitkräfte via Reuters

Wohl nach Anschlägen sind die zwei Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 leckgeschlagen. Die Röhren werden zwar nicht mehr aktiv für den Gastransport genutzt, die darin noch vorhandene Menge blubbert allerdings ungehindert in die Atmosphäre. Abgesehen von der Explosionsgefahr – wie kritisch ist das für die Umwelt?

Zeitbombe Methan

Laut Greenpeace-Expertin Jasmin Duregger ist Methan als Hauptbestandteil von Erdgas bis zu 80 Mal so schädlich fürs Klima wie Kohlendioxid. Duregger schätzt, dass aus den Röhren 28,5 Millionen Tonnen Treibhausgas in die Luft geblasen werden. Das entspricht etwa 37 Prozent der österreichischen Jahresmenge! Auch die Tier- und Pflanzenwelt im unmittelbaren Umfeld der Lecks könnte wegen des Sauerstoffmangels in Mitleidenschaft gezogen werden. Dass die Löcher in den Röhren (wie von Greenpeace gefordert) gestopft werden, ist unwahrscheinlich. Sie liegen in 70 bis 88 Metern Tiefe am Meeresgrund, sind damit kaum zu reparieren.

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    Ein halbes Jahr nach den Explosionen haben dänische Behörden ein unbekanntes Objekt an der Nord-Stream-Pipeline entdeckt.
    Ein halbes Jahr nach den Explosionen haben dänische Behörden ein unbekanntes Objekt an der Nord-Stream-Pipeline entdeckt.
    HANDOUT, DANISH MINISTRY OF DEFENCE / AFP / picturedesk.com