Coronavirus
Virologin will europaweiten Lockdown wegen Mutation
Laut ersten Untersuchungen ist die britische Coronavirus-Mutation viel ansteckender als die bisher bekannte Variante des Virus.
Die Schweizer Virologin Isabella Eckerle ist über die Entwicklung des in Großbritannien mutierten Coronavirus besorgt. Die neue Variante des Virus sei nicht nur laut ersten Untersuchungen viel ansteckender. Sie habe in England auch alle anderen Varianten zurückgedrängt.
"Wir wissen allerdings noch nicht, inwiefern diese Entwicklung an der Eigenschaft des Virus liegt oder noch durch andere Faktoren, wie zum Beispiel geringe Maßnahmen in der Region, verstärkt worden ist", sagte Eckerle in einem Interview mit dem "SonntagsBlick".
"Alle Länder an einem Strang ziehen"
Sollte sich zeigen, dass die Mutation tatsächlich ansteckender sei, mache das die Eindämmung des Virus noch schwieriger. Es könnte so auch zu mehr Todesfällen führen. Die Mutation stütze den Aufruf der Wissenschaft nach einer europaweit einheitlichen Strategie.
Das Coronavirus respektiere keine Landesgrenzen. "Wollen wir gut durch die nächsten Monate kommen, müssen jetzt alle Länder an einem Strang ziehen", sagte Eckerle. Im Prinzip müssten alle Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen, um das Virus einzudämmen. Ganz Europa bräuchte einen koordinierten Lockdown.
Über 350 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus ganz Europa haben zu einer koordinierten Antwort auf die Pandemie aufgerufen, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt.