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Stapeln sich hier hunderte Visa-Anträge bei der MA 35?

Als eine Wienerin einen Termin bei der MA 35 hatte, entdeckte sie stapelweise Visa-Anträge. Sie lagen im Wartebereich des Amtes offen auf dem Boden.

Maxim Zdziarski
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    In den Wartebereichen der MA 35 stapeln sich die Anträge.
    In den Wartebereichen der MA 35 stapeln sich die Anträge.
    Leserreporter

    Das zuständige Magistrat für Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsfragen steht seit Tagen in der Kritik – die Telefone werden nicht abgehoben, Klienten vertröstet oder schlichtweg abgewimmelt. Nun schildert eine "Heute"-Leserin, was sie bei der MA 35 erlebte.  

    "Zunächst hing ich stundenlang in den Warteschleifen. Als dann doch abgehoben wurde, atmete mir eine Person ins Telefon, um dann erst recht wieder aufzulegen. Das rennt wie bei Asterix und Obelix mit dem 'Passierschein A38' ab", so die Wienerin, die aus Angst vor Benachteiligungen anonym bleiben möchte. Doch das sollte erst der Anfang sein.

    "Mitarbeiter lief uns davon"

    Als die Wienerin dann vor einigen Monaten bei dem persönlichen Termin wegen eines Visums vor Ort war, war sie über die dort herrschenden Zustände völlig entsetzt. Wie vereinbart stand sie pünktlich vor der Tür, doch auf das Klingeln reagierte niemand. "Die Tür war abgeschlossen, obwohl dahinter Mitarbeiter zu hören waren", erzählt die Angestellte. Zufällig soll dann irgendwann ein Mann vorbei gekommen sein, den sie freundlich wegen ihres Termins ansprach. Doch auch von ihm soll die Wienerin ignoriert worden sein: "Der ist tatsächlich, im wahrsten Sinne des Wortes, einfach davon gelaufen!" 

    Visumanträge stapeln sich

    Nach dem kuriosen Vorfall wurde das Erlebnis bei der MA 35 noch dubioser. Im Wartebereich stapelten sich laut der Leserreporterin nämlich unzählige Visumanträge. "Da lagen hunderte Anträge einfach so offen herum. Das ist ein unfassbarer Missbrauch von höchstpersönlichen Daten, die jeder öffentlich einsehen kann", zeigt sich die Angestellte im "Heute"-Gespräch erbost. Auf das von ihr beantragte Visum wartet sie übrigens bis heute vergeblich. 

    MA 35: "Halten strenge Vorschriften ein"

    Eine Pressesprecherin der Stadt Wien sagte gegenüber "Heute": "Es ist am Foto nicht ersichtlich, woher dieses Foto tatsächlich stammt. Es gibt bezüglich der Aktenlagerung strenge Stadt Wien interne Vorschriften, die auch in unserer Behörde eingehalten werden." 

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