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Vivo X60 Pro 5G im Test: Grandiose Gimbal-Kamera

Ist die Zeit verwackelter Handy-Fotos und Videos vorbei? Das Vivo X60 Pro hat eine eigene Gimbal-Stabilisation verbaut. Die macht Filmen zur Freude.

Rene Findenig
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    "<em>Heute</em>" hat das Vivo X60 Pro 5G getestet.&nbsp;Schon das Design des 799-Euro-Geräts zeigt, dass man es mit einem Smartphone-Flaggschiff zu tun hat.
    "Heute" hat das Vivo X60 Pro 5G getestet. Schon das Design des 799-Euro-Geräts zeigt, dass man es mit einem Smartphone-Flaggschiff zu tun hat.
    Heute

    Hierzulande bisher noch fast vollkommen unbekannt, ist Vivo weltweit im ersten Quartal 2021 bereits unter die Top-5-Smartphone-Hersteller vorgedrungen. Der Marktanteil des chinesischen Smartphone-Herstellers beträgt bereits zehn Prozent. Nun will Vivo auch in Österreich durchstarten – und legt dazu gleich ein äußerst interessantes Smartphone vor. Neben Spitzentechnik soll dieses vor allem mit einer Gimbal-Funktion punkten. "Heute" hat das Vivo X60 Pro 5G getestet.

    Schon das Design des 799-Euro-Geräts zeigt, dass man es mit einem Smartphone-Flaggschiff zu tun hat. Auf der Vorderseite biegt sich das 6,56 Zoll große Display (AMOLED, 2376 x 1080 Pixel, HDR10+) um die Seiten, nur oben und unten gibt es kleine Display-Ränder. Oben mittig findet sich die Selfie-Kamera, der Fingerabdrucksensor wurde unter das Display verbaut. Sowohl Gesichtserkennung, als auch Fingerabdrucksensor reagieren schnell und präzise. Auch das gebogene Display führt nicht zu ungewünschten Fehleingaben.

    Wunderschöne Rückseite verbaut

    Auf der Rückseite findet Vivo eine schicke Lösung für drohende Fingerabdrücke. Statt eines glänzenden gibt es einen matten Glasrücken, der beinahe keine Fingerabdrücke zulässt. Im Gegenteil, es ist ein echter Hingucker, denn das Gerät schimmert je nach Sonneneinstrahlung in grauen, blauen und rosafarbenen sowie violetten Farbeffekten. Wer neben Fingerabdrücken aber Kratzer befürchtet, kann auf die mitgelieferte und transparente Kunstsoff-Schutzhülle zurückgreifen, die im Karton beiliegt.

    Picture

    Deutlich aus der Rückseite hervor steht das Kamera-Modul, das in Form eines Rechtecks die Objektive beinhaltet. Ein kleines Logo zeigt, dass Vivo bei der Kamera mit dem Optik-Spezialisten Zeiss zusammengearbeitet hat. Auffällig ist auch, dass das Modul zweistufig umgesetzt wurde: Einmal steht eine dünne silberne Plattform mit Schriftzug und Blitz aus dem Rücken heraus, noch einmal stärker dann der etwas kleinere Glaskörper mit den Objektiven. Ungewohnt, aber trotzdem schick.

    Technik mit viel Licht und ein wenig Schatten

    Im Inneren des Smartphones findet sich viel Platz für Lob, aber auch für etwas Kritik. Die auf Android 11 basierende "Funtouch"-Oberfläche zeigt sich aufgeräumt und ohne sonderlich viel Bloatware. Der Bildschirm löst mit bis zu 120 Hertz auf, Farbwiedergabe, Helligkeit und Kontrast sind hervorragend. Der Snapdragon 870 Prozessor gibt sich mit 12 Gigabyte (+3 GB erweitert!) Arbeitsspeicher kein Blöße und schupft Dutzende Apps gleichzeitig ebenso wie Spiele und andere Aufgaben.

    Das äußerst schlanke Gerät (158,58 x 73,24 x 7,69 Millimeter, 179 Gramm) bietet allerdings keine Stereo-Lautsprecher, der untere Lautsprecher liefert aber zumindest bis hin zu mittleren Lautstärken eine gute Wiedergabe ab, nur mit dem Finger verdecken darf man ihn nicht. Eine kabellose Qi-Ladung gibt es nicht, was etwas schade ist. Das war es aber auch schon mit den Makeln, denn der Rest zeigt sich gut bis Weltklasse. Vor allem die Kamera hat einige richtige Killer-Argumente zu bieten.

    Aufnahmen zu verwackeln wird zur Kunst

    Im Kameramodul hat Vivo eine Hauptkamera mit 48 Megapixel, eine Tele-Kamera mit 13 Megapixel und eine Ultraweitwinkel-Kamera mit 13 Megapixel verbaut. Ein Novum unter den uns bekannten Modellen ist dabei die Stabilisierung der Hauptkamera, die sowohl optisch, als auch durch die "Gimbal Stabilisation 2.0" erfolgt. Das bedeutet: Für den Nutzer wird es fast unmöglich, mit dem Smartphone aufgenommene Bilder und Videos zu verwackeln. Ein Beispiel ist hier zu sehen:

    Egal ob im vollen Lauf, beim Spazierengehen oder Hüpfen: Das vivo X60 Pro 5G gleicht extrem viele Bewegungen und Erschütterungen sensationell aus, was vor allem beim Filmen für tolle Ergebnisse sorgt. Doch auch die Qualität der Video- und Fotoaufnahmen stimmt. Die Aufnahmen sind klar, scharf, voller Details und mit natürlichen Farben. In der Nacht sorgt außerdem die Funktion "Extreme Night Vision 2.0" für beeindruckende Schärfe. Einzig etwas mutiger beim Aufhellen dunkler Bildbereiche hätte die Kamera sein dürfen – doch das kann man auch manuell simpel nachbessern. Eine geniale Kamera!

    Was sonst noch beeindruckt

    An allen Ecken und Enden sind smarte Features im Vivo X60 Pro 5G zu finden. So "melden" etwa verschmierte Kamera-Linsen, dass sie geputzt werden wollen. Zudem kann mit Filtern wie einer Kosmetik-Funktion ein neues Make-up virtuell getestet oder das eigene Gesicht mit witzigen Modi verändert werden. Nicht zu vergessen: Vivo verbaut mit 32 MP eine der stärksten Frontkameras am Markt in sein Smartphone. Auch diese überzeugt mit Schärfe und Realismus vollkommen.

    Nicht ganz auf Spitzenniveau, aber immer noch gut ist der Akku mit 4.200 Milliamperestunden und 33 Watt Schnellladung. Das Laden dauert aus dem leeren Zustand etwas über eine Stunde, bei durchschnittlicher Nutzung hält das Smartphone dann 1,5 bis zwei Tage durch. Gleiches Bild beim Speicher – der ist nämlich mit 256 Gigabyte groß ausgefallen, kann allerdings nicht per SD-Karte erweitert werden. Als IP-Schutz kommt IP52 zum Einsatz: Staub- und Regen-Schutz, aber keine Dichtheit.

    Eine grandiose Gimbal-Kamera

    Das Vivo X60 Pro lässt Kritik nur an wenigen Stellen zu und zeigt mit dem Fehlen kabelloser Ladung, einer Speichererweiterung und einer nicht spitzenmäßigen Ladeleistung nur Mankos, die wohl für den Großteil der Nutzer leicht verschmerzbar sind. Abgesehen von der Kamera kann das Smartphone technisch mit vielen weit teureren Flaggschiffen mithalten und glänzt dabei mit einem besonders großen Arbeitsspeicher, schnellem Tempo und einem starken Display. Die wahre Stärke zeigt sich aber bei der Kamera:

    Die ohnehin schon so sehr gute Kamera wird durch den Einsatz von Gimbal und anderen Stabilisierungs-Technologien zu etwas bisher Einzigartigem am Smartphone-Markt. Weder Fotos, noch Videos zeigen große Verwackler und ein richtig verschwommenes Bild aufzunehmen erfordert schon sehr viel Mühe. Das dürfte vor allem jene Nutzer glücklich machen, die Videos mit dem Smartphone drehen wollen. Vergleicht man schließlich den Preis von rund 800 Euro mit jenen der Über-100-Euro-Konkurrenz-Flaggschiffe, ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überaus interessant.