Politik

Strache distanziert sich von umstrittener "Aula"

Die FPÖ will die als rechtsextrem eingestufte Zeitschrift "Aula" nicht mehr unterstützen und keine Anzeigen mehr schalten.

Heute Redaktion
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Heinz-Christian Strache
Heinz-Christian Strache
Bild: picturedesk.com

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz kündigte diese Entscheidung bereits am Sonntag (6.5.) in der ORF-Sendung "Im Zentrum" an. Demnach sind die FPÖ und vor allem Parteichef Strache mit den Inhalten des Blattes nicht einverstanden. "Wir lesen manches und sind damit nicht einverstanden. Und vor allem HC Strache ist damit nicht einverstanden", erklärte Rosenkranz am Sonntag.

Die FPÖ habe generell seit Jahren keine Inserate mehr geschalten, zumindest nicht die Bundes-FPÖ. Das erklärte auch der Vizekanzler selbst in einem Ö1-Interview mit Stefan Kappacher: "Die Aula war nie ein Organ der FPÖ, um das klarzustellen. Die Aula ist über den Akademikerverband entstanden, der schon vor der Gründung der FPÖ existent war und ja, es hat über die Jahre immer wieder Interviews, Artikel und auch Inserate gegeben. Und dann sind ein paar Dinge vorgefallen, die uns allen nicht gefallen haben und dann haben wir auch keine Inserate mehr geschalten", erklärte Strache über das Verhältnis zum umstrittenem Magazin.

Inakzeptable Inhalte, daher Konsequenzen

Dass es sich bei den Beiträgen, die "nicht gefallen haben", um antisemitische Inhalte gehandelt habe, wollte der Vizekanzler nicht bestätigen. Aber es sei um "Beiträge, die einfach inakzeptabel waren" gegangen. "Daraufhin hat die FPÖ die Konsequenz gezogen." Die Bundespartei würde jedenfalls bestimmt keine Anzeigen mehr schalten. "Das vielleicht da oder dort irgendeine Ortsgruppe ein Inserat schaltet, das kann man nie ausschließen", so Strache, der die "Aula" einst als "unbequem im journalistischen Sinne" bezeichnete. Das könne man heute nach einigen umstrittenen Beiträgen so nicht mehr formulieren, wenn auch man nicht generalisieren könne.

Die "Aula" wurde 1951 gegründet und gilt als rechtsextremes Monatsmagazin. Die Zeitschrift sieht sich als Sprachrohr der "nationalfreiheitlichen" Studentenverbindungen Österreichs.

Köhlmeier will Strache helfen

Diese Bemühung um Distanz zum Rechtsextremen kommentierte auch Autor Michael Köhlmeier, der wegen seiner Rede zum Gedenken an die Opfer der Nazis im Parlament und der scharfen Kritik an der FPÖ für Aufsehen sorgte, am Dienstagabend in einem "ZiB 2"-Interview. Dort meinte er, dass er Strache in gewisser Weise schon abkaufen würde, dass sich die FPÖ vom Rechtsextremismus distanzieren wolle. Er bot dem Parteichef auch seine Unterstützung an. Mehr dazu hier >>>

(red)